„Zeitmischer“ verbindet damals und heute

Drei Kärntner Museen haben gemeinsam das Projekt „Zeitmischer“ ins Leben gerufen. 20 Steinen aus der Römerzeit werden moderne Kunstwerke gegenübergestellt. Neben Werner Hofmeister stellt heuer auch Johannes Domenig aus.

Das Museum für Quellenkultur in Klein St. Paul im Görtschitztal, das Kärntner Landesmuseum und das Museum Moderner Kunst Kärnten wollen mit dem Projekt Museumsbesuchern einen Bezug zur Geschichte ermöglichen. Das historische Gedächtnis mit dem Heute in Verbindung zu bringen, indem zeitgenössische Künstler darauf reagieren, ist Ziel des Projektes. Ausgestellt wird die Verbindung zwischen Alt und Neu im Quellenmuseum.

Zeitmischer Projekt Museum Quellenkultur

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„Zeitmischer“-Projekt im Museum für Quellenkultur

Jedes Jahr wird ein Künstler von Experten des Museums Moderner Kunst Kärnten ausgewählt, um sich mit der Geschichte von einen der 20 Römersteine auseinanderzusetzen.

Sendungshinweis:

Kärnten heute, 23.9.2015

Dieser gestaltet dann eine eigene Interpretation dazu. Derzeit korrespondieren die meisten dieser Steindenkmäler mit Werken des Konzeptkünstlers Werner Hofmeister, der das Quellenmuseum seit Jahrzehnten mit seinem Bilderschatz aus Universalzeichen bespielt. Bewusst habe er Arbeiten ausgewählt, die mit Schriften zu tun haben, sagt Hofmeister.

Geschichte trifft auf Raumfahrt

Im Museum steht unter anderem ein Altarrelikt des fünften Jahrhunderts aus St. Stefan ob Waiern. Es verweist auf Quellnymphen, die als Erhalterinnen der Gesundheit galten. Dazu wurde Hofmeisters Kunstwerk mit der Form eines „R“ gestellt, welches als Kürzel für den universellen Gottesbegriff stehen sollte.

Zeitmischer Projekt Museum Quellenkultur

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Altarrelikt aus dem fünften Jahrhundert mit Hofmeisters „R“

Die Relikte vom Isis Noreia Tempel am Zollfeld, das Grabrelief eines Pferdeführers und die Meilensteine an der Römerstraße von Aquileia nach Wels, die in Wels gefunden wurden, stehen neben einem Astronauten.

Zeitmischer Projekt Museum Quellenkultur

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Ein Zusammenspiel von Relikten vom Isis Noreia Tempel und moderner Raumfahrt

Die Göttin Noreia wird mit dem keltischen Stamm der Noriker in Verbindung gebracht. Auf dem Altaraufsatz befindet sich ein zeitgenössisches wertvolles Weihegeschenk.

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Der Isis-Noreia-Altar aus Hohenstein bei Liebenfels

Neue Künstler zur Interpretierung alter Werke

Heuer wird die Ausstellung durch ein Werk von Johannes Domenig ergänzt. Er wählte einen Gedenkstein des Bergwerkspächters Trebus, der für die Besteuerung des norischen Eisens zuständig war. Domenig setzt dem Gedenkstein mit seiner E-Mailadresse moderne Zeichensprache gegenüber: „Johannes Domenig reagiert direkt auf den Schrifttypus und wählt dazu ein zeitgenössische Zeichen, das „@“, den Klammeraffen“, sagt Hofmeister.

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Domenigs Werk, dass den alten Schriftzug mit neuen Zeichen verbindet