Kärnten ist mineralienreichstes Bundesland

Kärnten ist, bezogen auf die Vielfalt, das mineralienreichste Bundesland Österreichs. Seit mehr als 200 Jahren zeichnen sich zwei Regionen für Mineraliensucher besonders aus: die Hohen Tauern und das Lavanttal.

Das Lavanttal mit Sau- und Koralpe ist ein Paradies für Mineralienfreunde. Durch frühere Bergbaubetriebe ist hier das Interesse an besonderem Gestein kontinuierlich gewachsen. So hat ein Kreis von Mineraliensuchern mit wissenschaftlicher Unterstützung schon früh begonnen, Gesteinsformen des Lavanttales zusammenzutragen. Das Ergebnis sind private Schauvitrinen voller Bergschätze und die Mineralienabteilung im Museum im Lavanthaus, das auch aufgrund eines spektakulären Bergkristallfundes der Mineraliensucher geschaffen wurde.

Bergschätze im Museum Lavanttal

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Spektakuläres Fundstück links: Ein riesiger Bergkristall.

Seltene Quarzkristalle auf Sau- und Koralm

Mineraliensucher Horst Sabath zu diesem Fund: „Im 71er-Jahr haben wir die bei uns gefunden. Das hätten wir nie gedacht, dass es auf der Koralm bei uns so große Kristalle gibt. Wir haben immer gedacht, so etwas gibt es nur in den Tauern. Mittlerweile haben wir gesehen, dass da ganz exzellente Stücke dabei sind.“

Sendungshinweis:
Kärnten heute, 20.4.2015

Die Sau- und Koralm zeichnen besonders seltene und klarflächige Quarzkristalle aus. Darunter sind der Epitot, der Prehnit, der Muskovit - im Volksmund Katzensilber genannt - und der Pyrit.

Bergschätze im Museum Lavanttal

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Pyrit besteht aus Eisen und Schwefel und wird auch Katzengold genannt.

100 Kilogramm Mineralien gesammelt

Spezialisiert auf Bergkristalle, sucht Walter Sand auch im Ural und in Bosnien mit Sammlerfreunden Quarze. Vor einer Woche erst sind sie wieder nach Hause gekommen, sagte Mineraliensucher Sand. „Wir haben etwa 100 Kilogramm Kristalle bergen können. Zum Teil sind sie noch verpackt, einige haben wir aber schon geputzt.“

Bergschätze im Museum Lavanttal

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Die Mineraliensucher haben Schauvitrinen voller Bergschätze zusammengetragen.

Jeder Stein hat eigene Geschichte

„Wenn man das erste Mal selbst einen Kristall gefunden hat, dann weiß man erst, was da passiert,“ sagte Mineraliensucher Christian Dohr: „Das ist wie ein Fieber, das lässt einen nie mehr los, weil es besteht immer die Hoffnung, dass man noch einmal so etwas findet.“ Jeder Stein habe seine eigene Geschichte, sagte Dohr. Dazu zählen die Umstände des Fundes oder das Wetter. Die Geschichte fällt einem immer dann ein, wenn man den jeweiligen Stein in der Vitrine betrachtet, so Dohr.

Bergschätze im Museum Lavanttal

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Dietmar Hartl: Gewaltige Fundstücke.

Lavanttaler Kristalle: 60 Millionen Jahre alt

Bei Familie Hartl widmen sich bereits mehrere Generationen dem Mineraliensuchen. Unter den Fundstücken sind ungewöhnliche Exemplare bezogen auf Größe und Reinheit. Kristalle aus dem Lavanttal werden auf ein Alter von etwa 60 Millionen Jahren geschätzt, erklärte Dietmar Hartl: „Die Faszination ist, dass die Natur so eine Kraft hat, dass sie so gewaltige Stücke produziert und dass man diese Stücke dann als Erster ausgraben und anschauen darf.“

Am 9. Mai gibt es im Schloss Porcia in Spittal an der Drau einen Tag lang eine Mineralien-Sonderschau bei freiem Eintritt mit Vorträgen und Mineraliengeschenken für Kinder.