Bildung ohne Grenzen: Schüleraustausch

Ein „Blick über die Grenze“ steht an der EUREGIO HTL Ferlach regelmäßig auf dem Stundenplan. Diese Woche waren die Schüler des 4. Jahrgangs für Industriedesign zu Besuch in Friaul Julisch-Venetien.

In der Firma COSMO SPA in San Vito al Tagliamento erfuhren die Kärntner Schüler, wie sich auch Firmen aus einer kleinen Region am Weltmarkt behaupten können: Durch solide Qualität, gute Vermarktung und innovative Ideen. Die hier gefertigten Bestandteile für Gasherde sind auf der ganzen Welt gefragt. Gemeinsam mit Schülern aus ihrer Partnerschule in Udine sollen die Ferlacher an einem Design-Projekt arbeiten.

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Offenheit für andere Kulturen

Eines der Ziele der HTL Ferlach ist es, Jugendlichen Offenheit für andere Kulturen zu vermitteln. Seit Beginn des vergangenen Jahres trägt die Schule den Beinamen „EUREGIO", so Direktorin Silke Bergmoser:"Dieser Namenszusatz soll über die Grenzen hinweg symbolisieren, dass wir eine Schule in einer Region Europas sind, das wir für Internationalität stehen, dass wir offen sind für Mehrsprachigkeit und internationale Projekte.“

Sendungshinweis:
Servus, Srecno, Ciao,
28. März 2015

Es gibt es regelmäßig Kooperationen mit Schulen in Deutschland, Tschechien, Finnland, Frankreich und eben Italien. Beim Besuch des Liceo Artistico Sello in Udine erfahren die Schüler aus Ferlach, wie der Unterricht bei den Nachbarn abläuft. Seit elf Jahren besteht die Schulpartnerschaft.

Schüler sammeln positive Erfahrungen

Für Schüler Ewald Tratar eine „ziemlich coole“ Erfahrung, einmal die Schule von anderen zu sehen. Die Partnerschule sei eher mehr künstlerisch orientiert, aber trotzdem „cool“.

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Schülerin Francesca Kilzer sagte, es sei das erste Mal, dass sie in einer Gastfamilie sei. Alle seien sehr gastfreundlich und nett. Felix Wiegele meinte, es sei „eigentlich recht schön, weil man neue Leute kennen lernt“ und man wisse, wie es in anderen Kulturen so sei. Man lerne ein bisschen, sich zu unterhalten mit den Italienern. Auch wenn man nicht alle Vokabel wisse, klappe die Verständigung trotzdem und von dem Austausch können beide Seiten nur profitieren, davon seien alle überzeugt, so Wiegele.

„Schüler von Kärnten beeindruckt“

Direktorin Liceo Artistico Sello Udine Rossella Rizzatto: „Unsere Schulsysteme unterscheiden sich und unsere Schüler sind zum Beispiel beeindruckt von der neuen, modernen Einrichtung der Klassen in Kärnten und wie reibungslos bei euch alles funktioniert. Gleichzeitig nehmen eure Schüler vom italienischen Schulalltag Erfahrungen mit, die sie prägen. Dieser Austausch ist für beide Seiten wichtig, um sich weiterzuentwickeln.“

Andere Arbeitsmethoden kennenlernen

HTL-Direktorin Bergmoser: „Die Italiener haben eine andere Herangehensweise, was das Design betrifft. Unsere wollen sofort zu einem fertigen Produkt kommen und die Italiener beginnen es in ganz kleinen Schritten - mit Lineal und Bleistift arbeitend, was unsere Schüler interessiert.“ Im Endeffekt habe sich im Gespräch mit vielen Designern herausgestellt, dass die Idee das Wichtigste sei und das genaue Arbeiten. Da können beide Gruppen gegenseitig viel voneinander abschauen, so Bergmoser.