Neues Image für Region Mittelkärnten

„Erneuerbare Energie leben und erleben“ ist der Titel eines Projekts, das in der Region Mittelkärnten von Land und EU verwirklicht wurde. Es wurde eine multimediale Ausstellung geschaffen und ein Radwegnetz, das auch für Ausflüge mit E-Bikes attraktiv ist.

Kärntens historische Mitte kann auf eine Jahrtausende alte Kulturgeschichte zurückblicken. Zahlreiche Sehenswürdigkeiten, Orte und Plätze versetzen Besucher in längst vergangene Zeiten zurück. Auch im Zentrum der Herzogstadt St. Veit an der Glan gibt es viel zu entdecken. Seit kurzem gibt es dort auch eine eigene Solar-Tankstelle, wo Radfahrer ihre E-Bikes mit Strom auftanken können.

Region Mittelkärnten Anstecken E-Tankstelle

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E-Tankstelle am Hauptplatz in St. Veit an der Glan

Multimediale Ausstellung im Fuchspalast

Erneuerbare Energie ist in der Region Mittelkärnten längst in den Alltag integriert. Im Fuchspalast erwartet Interessierte eine spannende Ausstellung dazu. Thomas Sager: „Diese Ausstellung ist multimedial mit Touchscreens aufbereitet. Man kann sich mit Themen wie Biomasse oder Sonnenkraft den ganzen Tag beschäftigen.“

Neue App für Radausflüge in Mittelkärnten

Kärnten verfügt über 940 Kilometer Radwege und 2.200 Kilometer Mountainbike-Strecken. 178.000 Radtouristen nutzen diese jedes Jahr. In der Region Mittelkärnten befinden sich zahlreiche Strecken, die auch für Ausflüge mit Elektrofahrrädern reizvoll sind. Die einzelnen Abschnitte sind auch im Internet unter mittelkaernten-ebiken.at und mit einer eigenen App abrufbar.

Zwei Radfahrerinnen

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Andreas Duller: „Es gibt neun thematische Touren - zum Thema Genuss durch das Gurktal, das Thema Tibet im Görtschitztal oder Wasser im Glantal. In und um St. Veit gibt es eine eigene Energie-Tour. Ziel ist, dass wir Touristen, aber auch Einheimische für das Thema Energie, Radfahren und E-Biken begeistern können.“

Bei den einzelnen Stationen befinden sich Informationstafeln mit Landkarten und Beschreibungen der Sehenswürdigkeiten. Diese Informationen können auch digital, mittels eines QR-Codes, am Mobiltelefon abgerufen werden.

App Radfahren E-Biken Mittelkärnten

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App für E-Bike-Touren in der Region Mittelkärnten

Dieses LEADER-Projekt wurde im Rahmen des Programms für die Entwicklung des ländlichen Raumes mit 91.000 Euro von EU und Land Kärnten gefördert. Falls auch Sie ein Projekt in diesem Bereich planen, können Sie sich an die Abteilung 3 in der Kärntner Landesregierung wenden.

In den nächsten Jahren soll für Kärnten ein Gesamtverkehrsplan entwickelt werden. Dabei soll auch die Kombination Rad und öffentlicher Verkehr eine wichtige Rolle spielen.

MICOTRA verbindet Udine und Villach

Auch die Alpen-Adria-Region soll besser mit öffentlichen Verkehrsmitteln erschlossen werden - erste Schritte wurden bereits mit der Alpen-Adria-Linie nach Laibach und der Zugverbindung zwischen Villach und Udine gesetzt. 1,3 Millionen Euro haben Kärnten und Friaul-Julisch-Venetien dafür aufgebracht, die EU förderte das Projekt „MICOTRA“ mit 1,1 Millionen Euro.

Seit drei Jahren gibt es die länderübergreifende Zugverbindung, im Vorjahr hatte sie um 21 Prozent mehr Fahrgäste. Besonders beliebt ist sie nicht nur bei Pendlern, sondern auch bei Radfahrern.

EU4U Europe Micotra Zug Bahn Villach Udine

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MICOTRA-Zug

Viele von ihnen nutzen dieses Service auch, um auf dem Alpen-Adria-Radweg bis nach Grado zu radeln. Ende Jänner wurde er zum Radweg des Jahres 2015 ausgezeichnet und konnte sich gegenüber Kandidaten - wie dem ebenfalls länderübergreifenden Radweg „Tour de Manche“ - behaupten. Bewertet wurden die Radwege von einer aus renommierten niederländischen Radjournalisten und Herausgebern von Radtouren-Guides bestehenden Jury.

Engagierte Schüler bei Jugendparlament in Villach

Villach ist nicht nur der Startpunkt der MICOTRA-Züge nach Udine, die Draustadt war unlängst auch Treffpunkt für Jugendliche aus ganz Europa, die ihre Meinungen über unterschiedliche Europa-Themen ausgetauscht haben. Das Bundes-Realgymnasium in St. Martin war Austragungsort der Sitzung des „Europäischen Jugendparlaments“.

Sendungshinweis:
Servus, Srecno, Ciao, 28. Februar 2015

Vor 28 Jahren wurde es in Frankreich von einer Lehrerin ins Leben gerufen, die ihre Schüler dazu ermutigen wollte, ihre eigene Meinung zu unterschiedlichen Themen zu entwickeln. Seither finden regelmäßig in ganz Europa solche Initiativen statt, um über politische und gesellschaftliche Themen zu diskutieren, die Europa bewegen.

Jugendparlament

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50 Jugendliche aus ganz Europa haben in Villach unter anderem über Datenschutz und nachhaltige Energiegewinnung diskutiert.

Saskia Piercy, Europäisches Jugendparlament Spanien: „Ich war früher sehr schüchtern und das Sprechen vor Zuhörern fiel mir sehr schwer. Dass ich mich hier einbringen kann hat mir geholfen, meine Unsicherheit zu überwinden.“ Fast „nebenbei“ können die Schüler ihre Sprachkenntnisse anwenden - gesprochen wird ausschließlich auf Englisch.

Was steht hinter dem EYP?

Das Europäische Jugendparlament Österreich (EYP Austria) ist eine Organisation des Bundes Europäischer Jugend/Junge Europäische Föderalisten Österreich (jef.at) und wird im Rahmen seiner Tätigkeit vom Bundesministerium für Familie und Jugend (BMWFJ) und dem Bundesministerium für Bildung und Frauen (BMBF) unterstützt. Das Europäische Jugendparlament Österreich ist ein Nationales Kommitee des „European Youth Parliament“, ein Programm der Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa.

Das Nationale Komitee des „Europäischen Jugendparlaments“ (EYP Austria) in Österreich ist als Verein organisiert. Die Leitung hat der Vorstand über, der sich aus dem Präsidenten, zwei Vize-Präsidenten und drei weiteren Vorstandsmitgliedern zusammensetzt. Zur Unterstützung und langfristigen Planung steht der zweiköpfige Aufsichtsrat zur Seite. Jedes Bundesland hat eine Art Unterabteilung, die von einem „Regionskoordinator“ geleitet wird.

Jede Sitzung hat drei Teile

Lena Strehmann ist für die Kärntner Sektion verantwortlich: „Ich leite die Teilnehmer durch den Tag, achte auf die akademische Qualität der Ergebnisse und darauf, dass es allen gut geht.“ Eine Sitzung des Europäischen Jugendparlaments besteht aus drei Teilen, erklärt sie: „Der erste Teil ist dazu da, dass sich die Leute im Komitee besser kennenlernen. Im zweiten Teil wird an Thema und Resolution gearbeitet. Das Ergebnis wird dann im dritten Teil, der Generalversammlung, präsentiert, dann wird darüber abgestimmt.“

Michaela Novotná, Europäisches Jugendparlament Tschechien: „Auch wenn es diesmal nur eine Übung ist - sie haben sich alle mit kreativen Ansätzen an der Debatte beteiligt und wer weiß - vielleicht wird ja die eine oder andere Idee tatsächlich einmal umgesetzt.“

Jugendparlament Villach

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Die Vorsitzenden bei der Sitzung des Europäischen Jugendparlaments in Villach

„Einmalige Erfahrungen“ in ganz Europa

Teresa Sihler besucht das Bundes-Realgymnasium in Villach und arbeitet seit einem Jahr beim Europäischen Jugendparlament mit. Sie schätzt vor allem, dass sie dadurch die Möglichkeit hat, quer durch Europa zu reisen und andere Kulturen kennenzulernen. Dass sie dadurch ein großes Maß an Selbstständigkeit an den Tag legen muss, empfindet sie als positiv: „Es sind einmalige Erfahrungen, die man dabei macht. Man geht alleine raus in die große, weite Welt, man sucht sich selbst die Flüge raus, man fährt alleine hin. Dann ist man mit so vielen jungen Leuten aus ganz Europa zusammen - alle sind motiviert, man findet neue Freunde. Ich kann jetzt sagen: Oh, ich habe Freunde aus Griechenland, Finnland. Das sind interessante Erfahrungen, die man mit nimmt.“

Diskussions-Plattform für Jugendliche

Peter Goldsborough ist Verantwortlicher der Kärntner Sektion des Europäischen Jugendparlaments: „Generell haben die Jugendlichen nicht so einen Zugang zur Politik und zur EU-Politik. Das sieht man in den Zeitungen, aber man redet zu Hause nicht wirklich drüber. An den Schulen ist das auch eher flüchtig und deswegen versuchen wir, für die Schüler eine Plattform zu bieten - dass sie sich austauschen und über die Themen reden können.“

Jakob Etzel ist für die Sitzung des Europäischen Jugendparlaments aus Wien angereist. Für ihn als Vorstandsmitglied ist es wichtig, den persönlichen Kontakt zu den Mitglieder in ganz Europa regelmäßig zu pflegen: „Wir ermutigen junge Leute, dass sie ihre eigene Meinung haben und dass sie auch aufstehen und sie auch artikulieren. Aber auch, dass sie die Meinung von anderen respektieren können. Dass man das ein bisschen kennenlernt und eine gute, positive Debatte darüber führen kann.“

Das nächste größere Treffen des Europäischen Jugendparlaments findet im Mai in Wien statt.

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