„Repnice“: Traditionelle Rübenkeller

Unter den Weingütern von Bizeljsko, im Osten von Slowenien, unweit der kroatischen Grenze, gibt es uralte Höhlen im Kiessand, die früher als Lagerplätze für Lebensmittel, gelegentlich aber auch zum Wohnen dienten. Einige davon können besichtigt werden.

Repnica außen

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Die sanfte, hügelige Landschaft der Region Bizeljsko. Unter den idyllischen Weinbergen verbergen sich die sogenannten Repnice. Nicht immer ist der Eingang zu den Sandkellern so unübersehbar. Manchmal verstecken sich die Türen zu den von Menschenhand geschaffenen Höhlen regelrecht in der Landschaft.

Darko Ogorevc

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Darko Ogorevc

Feinster Quarzsand, wie er nur hier, und nur auf wenigen Quadratkilometern vorkommt, ist das Baumaterial für die bis zu 200 Jahre alten Repnice, sagte Darko Ogorevc: „Dieser Sand ist ein Überbleibsel des pannonischen Meeres, er wurde so hart und so kompakt, dass wir hier graben können, man braucht keine Ziegel, kein Baumaterial. Alles bleibt unverändert. Früher wurde hier das ganze Obst und Gemüse gelagert, daher auch der Name Repnica von Repa, das sind die Rüben. Alles ist den ganzen Winter über frisch geblieben.“

Repnica

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Etwa 200 solcher Sandkeller findet man in Bizeljsko auf nur wenigen Quadratkilometern. Eine der schönsten, ganz sicher aber die größte Repnica gehört Familie Najger.

Repnica Rübenkeller

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Mit etwas Phantasie entdeckt man an der Decke dieses Kellers sogar Bilder, natürliche Malereien - einen Hasen, eine schöne Frau. Verschiedenfarbige Sandschichten zeichnen Muster und Ornamente.

Repnica Rübenkeller Decke

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Fast jedes Haus in der Region hat zumindest eine Repnica - in den letzten Jahren begann man damit, die Sandkeller zu vergrößern. Immer noch passiert das in Handarbeit und ohne Maschinen. Die wichtigsten Werkzeuge sind Krampen und Schaufel.

Martin Najger Weinbauer

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Martin Najger

Martin Najger: „Wir müssen auf die Statik aufpassen, die Wände müssen mindestens zwei Meter dick sein und die Decke muss ein Gewölbe haben. Das verlangt die Statik, damit wir die Stabilität erreichen, damit nichts einstürzen kann. Wasser kommt nicht herein, wenn die Repnica tief genug gebaut wird. Bei uns sind es mehr als viereinhalb Meter. Hier oben ist ein Weinberg, wir arbeiten ganz normal mit dem Traktor, es besteht keine Gefahr.“

Repnica Rübenkeller

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Die Repnice sind feucht und das ganze Jahr über gleichmäßig kühl - egal wie kalt oder heiß es draußen ist, die Temperaturen bleiben konstant zwischen acht und zehn Grad. Ein Klima, das auch dem Wein besonders gut tut.

„Jeder weiß, dass der Wein lebendig ist, eine konstante Temperatur braucht, hier bleibt er länger frisch und angenehm zu trinken“, so Darko Ogorevc.

Sendungshinweis:

„Servus, Srečno, Ciao“, 24. August

Die Repnice, ein unterirdisches, sandiges Naturwunder, das die Menschen geschickt für sich zu nutzen wissen. Schon seit Jahrhunderten.