Theo Kelz - Bombenopfer ohne Hass

Die Geschichte von Theo Kelz sorgte international für Aufsehen. Dem Klagenfurter Polizisten zerfetzte eine Rohrbombe beide Hände. Als einem der ersten Menschen weltweit wurden ihm zwei neue Hände transplantiert, nun plant er eine Weltreise mit dem Motorrad.

Flughafen Klagenfurt, 24. August 1994: Eine von Franz Fuchs gebastelte Rohrbombe explodiert in den Händen des Polizisten Theo Kelz: „Ich kann mich genau daran erinnern, weil ich mir damals selbst gesagt habe: jetzt sind deine Hände weg.“

Blut nach Rohrbombenexplosion

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Zwei weitere Polizisten werden durch die Detonation verletzt, sie retten ihrem Kollegen Theo Kelz bei der Erstversorgung das Leben. Auch Kelz` Augen werden durch die Explosion geschädigt.

Theo Kelz im Krankenhaus

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„Habe nicht einmal Franz Fuchs verflucht“

Aber Theo Kelz kämpft und lernt mit den für ihn angefertigten Prothesen zu leben und beginnt wieder als Polizist zu arbeiten - Hass kennt er nicht. " Ich hab nicht einmal den später ausgeforschten Täter Franz Fuchs verflucht - bei mir gibt es keine Hass- und Rachegefühle."

Theo Kelz telefoniert

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Neue Hände in 17-stündiger Operation

Eines aber will Theo Kelz - neue Hände. Nur eine Klinik weltweit, die Innsbrucker Universitätsklinik, wollte ihm diesen Wunsch erfüllen. Am 8. März 2000 war es dann soweit: zwei Spenderhände waren gefunden, Theo Kelz reiste nach Innsbruck. An der Chirurgie warteten bereits mehrere Ärzteteams auf ihn. In einer 17-stündigen Marathonoperation schenken ihm insgesamt 18 Ärzte neue Hände.

OP Handtransplantation

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Weltweites Aufsehen

Die Operation sorgte weltweit für riesiges Aufsehen. Schließlich war es erst das zweite Mal, dass eine solche Operation durchgeführt wurde. Für Theo Kelz folgten 5.000 Therapiestunden, um mit den Händen wieder greifen und fühlen zu lernen. „Es dauerte sechs Monate, bis ich den Daumen und den Zeigefinger zum sogenannten Spitzgriff zusammenführen konnte“, so Kelz.

OP Handtransplantation

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Heilung verlief nach Plan

Zwei Monate nach der Operation durfte Kelz die Klinik wieder verlassen. Ein Jahr danach arbeitete er bereits an seiner Feinmotorik und konnte wahrmachen, was er sich gewünscht hatte: Der begeisterte Biker fuhr den Transplantationsspezialisten Raimund Margreiter eine Runde mit dem Motorrad spazieren.

Sendungshinweis:

Kärnten heute, 2.5.2013

Auf dem Motorrad quer durch die Welt

Sechs Jahre später fährt er mit seinen neuen Händen, wie er sie nennt, und mit seinem Motorrad 16.000 Kilometer quer durch die Welt. Die nächste Welttour plant Theo Kelz bereits. Theo Kelz: Motorradfahren ist sicher eine der besten Therapien überhaupt. Die feinen Vibrationen, die sich vom Motorrad auf die Hände übertragen, wirken wahre Wunder."

Theo Kelz Weltreise

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