Laibach einmal anders erleben

Zwei kreative Klagenfurter sind gerade dabei, unter dem Titel „City Vision“ einen neuen, modernen Stadtplan von Laibach zu erstellen, mit dem sie wahre Geheimtipps, abseits der touristischen Trampelpfade, präsentieren.

Die Burg – Ljubljanski Grad, die drei Brücken - Tromostovje und der Tivoli-Park – Mestni Park Tivoli kennt wohl jeder, der schon einmal in Laibach war. Es gibt aber natürlich auch noch viele andere sehenswerte Orte in der Stadt, die meist nur Einheimische kennen.

SSC Cityvision Stadtplan Laibach

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Mehrwöchige Ideensammlung vor Ort

Einige echte „Geheimtipps“ haben David Maier und Stefan Pschernig aufgespürt und einen eigenen, neuen Stadtplan für die für sie „interessanteste Stadt im Alpen-Adria-Raum“ erstellt.

SSC Cityvision Stadtplan Laibach

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Zuvor hatten die beiden bereits im Zuge eines EU-Projekts innovative Stadtpläne für Klagenfurt und Villach gestaltet. Seit vergangem November haben David und Stefan fast drei Monate in Laibach verbracht, um Ideen für die Laibacher Version der „Cityvision“ zu sammeln. Die Laibacher haben sie als sehr offen und hilfsbereit kennengelernt.

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David Maier und Stefan Pschernig

Stefan Pschernig: „Wir sprechen beide kein Slowenisch und trotzdem haben wir in der Zeit, in der wir hier waren, die gleiche Sprache gesprochen. Es ist nicht notwendig, perfekt Slowenisch zu können, obwohl wir es gerne würden. Es reicht aber Englisch vollkommen aus. Es ist ein sehr offenes Volk und sehr freundlich.“

„Es ist eine sehr urbane Stadt. Es gibt wirklich eine Kultur und Subkultur, die auch gelebt wird. Die Leute arbeiten zusammen, es gibt sehr viele Initiativen und es passiert sehr viel“, so David Maier.

Veranstaltungszentrum mit internationalem Flair

Stefan und David wollen Individualisten, die ihre Ideen verwirklichen, die Möglichkeit bieten, bekannter zu werden und sie wollen neue Perspektiven aufzeigen, wie man in eine Stadt eintauchen kann - zum Beispiel durch den Besuch kleiner Galerien, Geschäfte und Veranstaltungszentren, wie dem Kino Šiška. Dort finden regelmäßig Diskussionen, Konzerte und Ausstellungen statt - mit Künstlern und Besuchern aus ganz Europa.

SSC Cityvision Stadtplan Laibach

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„Das Kino Šiška ist ein internationales Projekt. Wir sind in der EU und wir möchten auch offen sein für internationales Publikum. Zu uns kommen Italiener, Kroaten, auch einige Ungarn und natürlich auch Österreicher“, sagt Simon Kardum, Leiter des Kino Šiška.

Alte Fahrräder erhalten neues Aussehen

Der neue Stadtplan von Laibach weist um die 80 Vorschläge für einen spannenden Besuch in Laibach auf – die Bandbreite reicht von Museen bis hin zu Cafés und Restaurants. Außerdem werden kleine Geschäfte mit außergewöhnlichem Sortiment vorgestellt, wie zum Beispiel der „G-Line-Store“, in dem alten Fahrrädern ein neues, zeitgemäßes Aussehen verliehen wird.

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„Meiner Meinung nach wird die Geschichte viel zu oft nur in Museen dargestellt –für mich ist Geschichte aber das, was auf der Straße zu sehen ist. Wir wollen, dass die Leute mit unseren Fahrrädern herumfahren – und dass ich vielleicht in 40 Jahren einmal meinen Enkeln sagen kann: mit solchen Fahrrädern sind wir einmal gefahren, als ich noch jung war“, erzählt Bor Čeh.

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Künstler-Kolonie auf ehemaligem Firmengelände

Experimentelle Installationen gibt es am Gelände der ehemaligen Firma Rog zu sehen. „Zirkulation“ nennt sich dieses multimediale, interdisziplinäre Kollektiv.

Rog Firmengelände

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Borut Savski: „Das hier ist eine kollektive Werkstätte. Am Anfang war es so gedacht, dass wir wie fix Angestellte hier arbeiten und unser Wissen in den unterschiedlichsten Bereichen teilen. Nicht nur der Arbeit wegen – auch um den künstlerischen Austausch und die Gespräche zwischen den Künstlern zu forcieren.“

Übernachten in einer Bank

Wer gerne im Herzen von Laibach günstig übernachten möchte kann dies in einer ehemaligen Bank tun, die jetzt eine Jugendherberge ist.

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„Es ist jetzt sozusagen eine Bank, die wirklich etwas bringt. Also haben wir das Nützlichste daraus gemacht, was man aus einer Bank machen kann. Wir haben möglichst viele Details im Originalzustand belassen. Ich denke, es wird den Gästen hier gefallen“, erzählt Gregor Virant vom Hostel „Tresor“, das demnächst seine Pforten öffnet.

Ziel: Städte im Alpen-Adria-Raum vernetzen

Sendungshinweis:

„Servus, Srecno, Ciao“, 23. März 2013

Ab Mitte April wird der „Cityvision“-Stadtplan von Laibach erhältlich sein. „Wir werden unsere Stadtpläne in den jeweiligen ‚Spots‘, die wir präsentieren, auflegen. Unser Ziel ist es, die einzelnen von uns vorgestellten Städte im Alpen-Adria-Raum besser zu vernetzen. Das heißt, Leuten aus Klagenfurt oder Villach soll zum Beispiel ein Besuch in Laibach schmackhaft gemacht werden“, so die beiden Klagenfurter, die in der Landeshauptstadt gemeinsam die Galerie „Artlane“ betreiben. Künftig sollen auch innovative Stadtpläne von Udine, Graz und Marburg folgen.