Jesuiten nehmen Abschied von Kärnten

Die Jesuiten in Kärnten sind bald Geschichte. Mit Ende des Jahres verlassen nun auch die letzten drei Ordensvertreter das Land. Am Freitag feiern sie mit einem Fest Abschied.

Das Schloss Kollegg bei St. Andrä wurde vor einigen Monaten an einen Lavanttaler Unternehmer verkauft. Die weitere Nutzung steht noch nicht fest. Pater Ettel: „Wir waren seit 1930 im Besitz des Schloss Kollegg. Dazu gehörte für uns die Landwirtschaft und es diente auch ein bisschen der Erholung. In den letzten 30 Jahren diente es vorwiegend als Haus der Einkehr, für Exerzitien.“

Schloss Kollegg bei St. Andrä im Lavanttal außen Jesuiten

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„Haus der Einkehr“: Ursprünge im 16. Jahrhundert

Der Ursprung des Hauses der Einkehr geht auf das 16. Jahrhundert zurück. Anfangs wurde es als Gutsbetrieb, dann als Schloss ausgebaut und hatte im Laufe der Zeit zahlreiche Besitzer. In der Blütezeit der Jesuiten in St. Andrä versorgte die Landwirtschaft bis zu hundert Ordensmänner.

Frater Alois Stofner

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Frater Alois Stofner

„Jeder Tag ist ein Geschenk“

Frater Alois Stofner hat 56 seiner 81 Lebensjahre im Lavanttal verbracht. Er wird vor Weihnachten nach Innsbruck übersiedeln.

„Ich bin jetzt in einem Alter, wo einem jeder Tag geschenkt ist, wo man sich auf die große Reise vorbereiten muss, weil man dann sowieso alles hergeben muss. Wenn man sich schon zu Lebzeiten darauf einstellt und mit den Abschieden, die man manchen muss, abfindet, fällt es dann glaube ich auch zum Schluss leichter“, so Frater Alois Stofner.

Schloss Kollegg bei St. Andrä im Lavanttal außen Jesuiten

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Pater Reinhold Ettel

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Pater Reinhold Ettel

Neue Situation verlangt Reduktion der Aufgaben

Pater Reinhold Ettel stand dem Haus viele Jahre lang vor. Er bleibt in der Diözese und wird verschiedene Aufgaben weiterführen. Für die Jesuiten war der Verkauf eine wirtschaftliche Notwendigkeit, schilderte Ettel: "Wir Jesuiten sind in Österreich, aber auch in anderen westlichen Ländern noch präsent, werden aber weniger.

Sendungshinweis:

Kärnten heute, 27.9.2012

Diese neue Situation verlangt eine Reduzierung der Aufgaben. Es tut uns sehr Leid, weil hier wichtige Aufgaben bewältigt wurden - wie die Exerzitien. Wir werden diese auch weiterhin geben, aber nicht in eigenen Häusern."

Mit Jahresende wird das Schloss übergeben. Damit enden 150 Jahre jesuitischen Wirkens in Kärnten.