Zusammenarbeit beim Lawinenwarndienst

Kürzlich wurde die erste Schneemess- und Wetterstation des Kärntner Lawinenwarndienstes im Rahmen eines EU-Projektes auf slowenischen Boden aufgestellt worden. Beide Länder erhalten die Daten.

Auf der südlichen Seite des Loibl-Tunnels wurden nach vielen Jahren Vorbereitung die letzten Schritte zur Umsetzung des EU-Projektes getätigt. Mit der neuen Kooperation kann grenzüberschreitend festgestellt werden, wie es in der Nachbarregion in Sachen Lawinengefahr ausschaut.

Stark lawinengefährdetes Gebiet

Die Teile für die Wetterstation mussten auf den Berg transportiert werden. Wo im Winter Skifahrer unterwegs sind, führt ein steiler Weg zur künftigen Messstation im immer wieder lawinengefährdeten Gebiet. Miha Pavsek, vom Geografischen Institut Sloweniens erinnert sich an eine Lawinentragödie, die sich hier in den 1970-er Jahren ereignete. Bei einem Lawinenabgang starben damals sechs Schulkinder.

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Neue Messgeräte

Auf 1.500 Metern werden künftig Niederschlag, Wind, Strahlung und Schneehöhe mit der mobilen Station gemessen. Neu in der Messstation sei ein Band, das die Feuchtigkeit der Schneedecke messe, sagt Wilfried Ertl vom Lawinenwarndienst Kärnten. Damit könne man dann die Beschaffenheit der Schneedecke herausfinden.

Sendungshinweis:

SSC, 22. September 2012

Auch unter der Koschuta wird eine Messstation errichtet. Die Daten sind nicht nur für die Forscher und Lawinenwarner zugänglich, sondern für alle Menschen mit Internetzugang. Auch auf dem Hochstuhl ist eine Messstation geplant.

Genauere Daten, genauere Warnung

Die slowenischen und österreichischen Forscher sind bei diesem Projekt zusammengewachsen. Die Karawanken als Grenzberge zwischen Kärnten und Slowenien werden jetzt gemeinsames Forschungsgebiet.

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Und für die Lawinenwarnung bringe die Zusammenarbeit große Vorteile, sagt Arnold Studeregger, Lawinenexperte der ZAMG: „Je enger das Messnetz ist, umso genauer sind die Daten. Und umso genauer können wir vor Naturgefahren warnen.“