Erfolgreicher Schutz von Zwergohreulen

Die Zwergohreule zählt europaweit zu den bedrohten Vogelarten. Am Sattnitzzug ist das größte Brutgebiet in Österreich. 1998 brüteten dort noch 17 Paare, durch naturschutzfördernde Maßnahmen ist es gelungen, die Population auf 30 Paare zu erhöhen.

13 Rosentaler Gemeinden haben sich an dem von der EU geförderten Projekt beteiligt und in nahezu all diesen Gemeinden gibt es heuer wieder Eulennachwuchs.

Im Rahmen eines erfolgreichen Artenschutzprojektes wird derzeit die Nachkommenschaft der Zwergohreule beringt, um die Zunahme der Population wissenschaftlich zu belegen.

Zwergohreule

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Die Zwergohreule zählt zu den kleinsten und bedrohten Eulen Europas.

Artenschutzprojekt geglückt

Der Landwirt Ernst Modritsch und Gerald Malle von Birdlife Kärnten engagieren sich seit fünf Jahren intensiv für den Erhalt dieser vom Aussterben bedrohten Eulenart.

Den beiden ist es zu verdanken, dass - ausgehend vom Plöschenberg bei Köttmannsdorf - die Population in den vergangenen Jahren wieder zunimmt.

Jungtiere

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Junge Zwergeulen.

Optimale Lebensbedingungen wurden geschaffen

Es wurden Streuobstwiesen als Lebensraum angelegt, über 600 Brutkästen an Bäumen befestigt und wissenschaftliche Dokumentationen eingeleitet, um die Lebensbedingungen für die Zwergohreule zu optimieren.

Ernst Modritsch

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Ernst Modritsch

Mittlerweile gibt es 30 Brutpaare

Landwirt und Eulenbeschützer Ernst Modritsch: „Die Maßnahmen, die wir gesetzt haben, haben durchwegs gefruchtet. Die Nistkastenaktion hat bewirkt, dass wir mittlerweile 30 Brutpaare in unserer Region nachweisen können. In diesem Jahr können wir nachweisen, dass wir eine viel größere Anzahl an Jungeulen haben, als in den Jahren zuvor. Durch die Beringungsaktion mit Birdlife konnten wir auch feststellen, dass unsere Eulen, die hier in der Region geboren werden, wieder zurückkommen."

Fütterung

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Kleinohreule bei der Fütterung ihres Jungen.

Beringung erleichtert Nachverfolgung

Etwa 14 Tage nach der Geburt der Jungeulen ist der optimale Zeitpunkt für deren Beringung. Am Grundstück der Familie Kopp in Tschrestal sind drei Tiere zu beringen. Insgesamt werden es heuer um die 90 Jungeulen sein.

Gerald Malle

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Gerald Malle

Sendungshinweis:
Kärnten Heute, 3.9.2012

Seit 2007 wird die Beringung alljährlich gemacht. Diese Vorgehensweise ist notwendig, um festzustellen, ob die Vögel im nächsten Jahr wiederkommen und ob die Zwergohreule künftig auch in anderen Gebieten heimisch wird.

„Auswanderung“ in Nachbargemeinden möglich

Gerald Malle von Birdlife Kärnten: „Die Jungeulen, die von uns wegziehen, weil sie im Winter keine Nahrung finden können, kommen von Afrika wieder zurück und sind sehr standorttreu. Wenn sie ein Brutgebiet, wie das der Kernpopulation in Köttmannsdorf, mehr oder weniger dicht besiedeln, wandern sie auch in andere Nachbargemeinden aus."