Steinbock liebt Ziege - mit Folgen

Die ungewöhnliche Liebesbeziehung zwischen Ziege und Steinbock im Bezirk St.Veit/Glan ist nicht ohne Folgen geblieben: Mitte April erwartet Ziegendame „Schnucki“ bereits Nachwuchs.

Steinbock hinter Zaungeflecht

ORF Kärnten

Steinbock „Friedrich“

Pinzgauer Ziege betörte Steinbock

Die Affäre zwischen dem wilden Steinbock „Friedrich“ und der Hausziege „Schnucki“ sorgt bereits seit einiger Zeit für Aufsehen. Offenbar hat der Steinbock das Hochgebirge freiwillig verlassen, um sich der Ziegenherde der Familie Schienegger in Schaumboden oberhalb von St.Veit anzuschließen. Am Hof gibt es zwar sehr tierliebende Menschen, ausschlaggebend für die Entscheidung des Steinbocks, das Leben in der Wildnis aufzugeben, dürfte aber tatsächlich die Pinzgauer Ziege „Schnucki“ gewesen sein.
[[5039436 /Das Objekt der Steinbock-Begierde: Ziegendame „Schnucki“ ]]

Bäuerin: „Hätte das nicht für möglich gehalten“

„Schnucki“ scheint dem Steinbock bereits Anfang Oktober „aufgefallen“ zu sein. Bäuerin Aloisia Schienegger erzählt: "Ich habe in der Nachbarschaft gehört, dass ein Steinbock in der Gegend ist, hätte es aber nicht für möglich gehalten, dass er eines Tages zu uns kommt – und zu den Ziegen“. Ihre Tochter Silke Baumgartner ist vom tierischen Zuwanderer ebenso überrascht: „So etwas hat man ja noch nie gehört oder gesehen: Ein Steinbock, der sich einer Herde anschließt“.

Jungbauer „ertappte“ Liebespaar auf frischer Tat

Dass sich Mitte April Nachwuchs bei der Ziegendame einstellen wird, gilt als sicher: Jungbauer Christoph Schienegger hat die beiden „auf frischer Tat ertappt“. "Schnucki wird Mitte April ihr 1. Baby von Friedrich bekommen – eine Kreuzung zwischen Ziege und Steinbock. Ich hoffe, der Nachwuchs bekommt die Hörner vom Vater“.

Sendungshinweis:

Kärnten heute, 14.2.2012

Tierarzt: Hörner werden länger und stärker

Mit den Folgen der tierischen Partnerschaft hat sich Tierarzt Wolfgang Liebich auseinandergesetzt. "Bei Steinbock und Ziege wissen wir aus Erfahrungen aus der Süd-Schweiz, dass die Hörner länger und stärker und auch die Klauen stärker sind. Außerdem überträgt sich bei der Farbe der Spiegel des Steinbocks stärker auf die Ziege, auch die dunklen Beine“.

Lebenslanges „Asyl“ für Steinbock am Hof

Hof

ORF Kärnten

Der Stiebitzer-Hof in Schaumboden obrhalb von St.Veit

Steinböcke sind ganzjährig geschont. Sie dürfen nur mit Ausnahmegenehmigung der Landesregierung geschossen werden. Bei der Familie Schienegger hat Friedrich aber ohnehin lebenslang Asyl. Dass es dem Steinbock am Hof gut gefällt, verwundert nicht: „Friedrich“ wurde am Stiebitzer Hof gut aufgenommen. Er frisst mit den anderen Tieren, genießt aber trotzdem seine Freiheit. Bauer Franz Schienegger: "Wir sind froh, dass er bei uns ist. Er läuft frei herum, springt über den Zaun, geht in den Wald und kommt wieder. Wir können gar nicht mehr ohne ihn sein“.