Kunst als Familienprojekt

Die Kunst verbindet die Familie Klimbacher. So ist es fast schon Tradition, dass die Galerie Herzogstadt in St. Veit/Glan zum Jahresbeginn ganz im Zeichen der Klimbachers steht. Zu sehen sind Werke aus drei Generationen.

Wem Kunst in die Wiege gelegt ist, der kann ihr nicht entrinnen - davon sind die Klimbachers überzeugt. Gleich sechs Familienmitglieder haben somit einen künstlerischen Weg in jeweils unterschiedliche Richtungen - von der Bildhauerei bis hin zur Glasperlenherstellung - eingeschlagen.

Gefühle prägen Foto- und Objektkunst

Pamina absolviert einen Lehrgang an der Prager Fotoschule und freut sich seit der ersten Ausstellung über viel Erfolg. Ihre Aufnahmen machen sichtbar, was mit Worten schwer zu beschreiben ist. „Es geht um Gefühle, Gedanken, Träume“, so die Fotokünstlerin.

Lehrmeisterin ist für die Klimbachers stets die Natur. Deliah lässt sich in Hallstatt als Bildhauerin in der Holz-, Stein- und Metallbearbeitung ausbilden. Ihre ersten Werke zeugen vom Werden und Vergehen und den Bausteinen des Lebens, wie etwa in Darstellungen ihrer eigenen DNA.

Deliah Klimbacher-Zeloth, Bildhauerin: „Meine Werke befassen sich hauptsächlich mit dem Tod. Ich versuche, die Gefühle, über die ich nicht einfach so sprechen kann, in meine Skulpturen einzuarbeiten, damit ich sie verarbeiten kann.“

Glasperlen mit persönlicher Note

Die Jüngste dieser Generation, Lisa, widmet sich der Gold- und Silberschmiedekunst. Sie absolviert derzeit das Kolleg für Objektdesign in Ferlach und befasst sich vorzugsweise mit der Gestaltung von Glasperlen für Schmuckobjekte.

Schmuckdesignerin Lisa Fortin-Klimbacher: „Es geht mir darum, dass jedes Schmuckstück oder jede Perle einzigartig ist. Man kann das nicht kopieren. Keine Perle wird gleich wie eine andere.“

„Durchblicke“ machen Skulpturen transparent

Skulpturen des Bildhauers Andres Klimbacher sind markante Objekte im öffentlichen Raum. Als Organisator zahlreicher Bildhauersymposien ist er unermüdlich im Einsatz, um das Interesse für Bildhauerei im Land vermehrt zu wecken.

Bildhauer Andres Klimbacher: „Was steckt in der Skulptur? Das versuche ich zu zeigen. Ich mache ‚Durchblicke‘, durch die man quasi durch die Skulptur durchschauen kann. Dadurch werden die Skulpturen transparent gemacht, obwohl sie das ja normalerweise nicht sind.“

Archaisches Brennverfahren für Keramikkunst

Obwohl die Kunstobjekte von Karin Klimbacher wie Stein wirken, bestehen sie aus Keramik. Sie werden in einer speziellen Technik geschaffen, die sich die Künstlerin zu Eigen gemacht hat.

Keramikkünstlerin Karin Klimbacher: „Im Prinzip geht es immer um die Form mit möglichst wenigen Details. Ich will mich auf das Wesentliche beschränken.“

Drehbank als Ausgangspunkt für Kunst

Der Meisterschaft des Drechselns hat sich Großvater Johann Klimbacher verschrieben. Holzobjekte aus seiner Werkstatt bestechen durch Dünnwandigkeit und Biegsamkeit.

Drechler Johann Klimbacher: „Man kann auf der Drehbank alles machen. Aber ich möchte keine Zusatzgeräte verwenden. Das interessiert mich nicht.“ Die Klimbachers - eine Familie, die Kreativität zum Lebensinhalt hat.