Bankhofer: Lesen macht „taub“

Haben Sie gewusst, dass man durch Lesen kurzfristig taub wird? Nur keine Panik. Es ist nicht so dramatisch, wie es sich anhört. Die Wissenschaftlerin Prof Maria Chait von der Universität London hat das schon lange vermutet und konnte es jetzt in einer Studie nachweisen.

Wenn jemand in einer Zeitung oder in einem Buch liest oder am Computer spielt, dann hört er wirklich nicht, wenn jemand etwas zu ihm sagt. Das ist keine Unhöflichkeit oder etwa Ignoranz. Die Erklärung dieses Phänomens: Der Hör- und der Seh-Sinn teilen sich gewisse begrenzte neurologische Energie- Bahnen. Es ist daher nicht möglich, dass jemand in gleicher Qualität gleichzeitig konzentriert liest und auch jemandem zuhört. Es kann keiner von uns beides. Das geht einfach nicht. Gefährlich kann das im Straßen- Verkehr werden. Wenn ein Fußgänger etwas in sein Mobiltelefon eintippt und die Klingel eines Radfahrers oder einen Auto-Motor nicht hört. Der Hör- sowie der Seh-Sinn im Menschen sind einander im Weg.