KIJA: Einsatz für die Kinderrechte

Die Kinder- und Jugendanwaltschaft Kärnten (KIJA) ist für alle Belange von Kindern zuständig, ob es um Misshandlung oder Missbrauch, Trennungen der Eltern oder Heimkinder geht. Sie versuchen immer, Kinderrechte durchzusetzen.

Die Kinder- und Jugendanwaltschaft Kärnten (KIJA) hält regelmäßig auch in den Kinderheimen Sprechstunden ab. Darüber hinaus halten die fünf Mitarbeiter Vorträge und Workshops, um über Kinderrechte zu informieren. In letzter Zeit gab es schwerste Misshandlungsfälle in Kärnten, auch damit beschäftigt sich die KIJA.

Astrid Liebhauser ist Kärntens Kinder-und Jugendanwältin und leitet die KIJA seit 1993. Nach 23 Jahren im Kampf für Kinderrechte ist sie noch immer die treibende Kraft. Die drei Mitarbeiterinnnen und ein Mitarbeiter haben mehr als genug Arbeit. Frustrierend sei für Liebhauser, dass sich in Kärnten vieles sehr langsam entwickle. Bewusstseinsarbeit sei ihr täglicher Job.

Häufung von schwersten Misshandlungen

Derzeit gibt es für das Team sehr schwere Aufgaben: „Eine sehr intensive mit massiven Kindesmisshandlungsfällen. Wir sollten uns anschauen, ob es hier Gesetzmäßigkeiten gibt, dass wir in kurzer Zeit so viele massive Fälle gehabt haben. Das waren Kinder aus Familien, die Kinder waren alle unter zwei Jahre. Insgesamt haben wir sieben Fälle untersucht, alle waren schwerst verletzt, zwei sind gestorben. Die anderen fünf haben durchwegs schwere bleibende Schäden.

Sendungshinweis:

Radio Kärnten Family 22. November 2016

Der Bericht sei fast fertig, so Liebhauser: „Wir haben viel in den Fällen gefunden, wo wir Empfehlungen herausgeben können, um den Kinderschutz in Kärnten zu verstärken.“ Die wichtigste Erkenntnis aus dem Bericht sei, dass gefährdete Familien schnell Hilfe bekommen müssen. Laut Liebhauser habe man gesehen, dass die Familien zum Teil erst mit dem Misshandlungsfall beim Jugendamt bekannt wurden. Thema war, wie könne man diese Familien früher erkennen. Rückblicken könne man sagen, dass es Risikofaktoren gegeben habe.

Erfolgreiche Arbeit mit Flüchtlingen

Ein zweiter Schwerpunkt der KIJA sind Flüchtlingskinder, die alleine nach Kärnten flüchteten. Liebhauser sagte, man schöpfe Kraft aus diesem Thema, weil man sehr vielen engagierten Menschen aus der Bevölkerung in Kontakt gekommen sei, die etwas tun wollen. Man unterstütze hier, habe 25 aktive Patenschaften. Diese Familien betreuen Jugendliche aus Einrichtungen, holen sie mehrmals pro Woche ab, verbringen Zeit mit ihnen und integrieren sie in den Alltag. Die Jugendlichen erleben Beziehung.

Ein offenes Ohr für Kinder in Heimen

Zu den vielen Aufgaben der KIJa gehören auch Sprechstunden in den Kinderheimen. Im Heim Herrenhilf in Treffen der Diakonie De la Tour leben aktuell 56 Kinder und junge Menschen zwischen drei und 23 Jahren. Sie können sich bei der KIJA-Mitarbeiterin Romana Bürger aussprechen, auch Beschwerden äußern, die dann mit den Betreuen anonym thematisiert werden. Seit drei Jahren kommt sie regelmäßig ins Heim.

Der Beginn der Gruppe laufe so ab, dass jeder sagen könne, was sich seit der letzten Sprechstunde geändert habe. Ausgemacht sei mit den Kindern, dass die Meldungen per E-Mail an die pädagogische Leitung geschickt werden. Manchmal können dann Probleme auch gelöst werden, aber nicht immer. Das gibt Romana Bürger zu denken: „Das Feedback nehme ich mit und kommuniziere es deutlicher mit der Leitung. Die Kinder denken, dass zu wenig auf ihre Probleme eingegangen wird."

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