Flüchtlingskinder: Großes Pateninteresse

Die Kinder- und Jugendanwaltschaft zieht eine positive Bilanz über ihre Aktion im Jänner, Paten für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge zu finden. Zu Ostern lernen Paten und Schützlinge einander kennen.

Im Jänner fand eine erste Informationsveranstaltung zum Thema Patenschaften statt. Etwa 20 Paten konnten bisher gefunden werden, die den jungen, teilweise traumatisierten Menschen helfen wollen, in Kärnten besser Fuß fassen zu können. Zu Ostern lernen sie einander kennen.

„Kein Elternteil“

Es habe sehr viele Interessenten gegeben, sagte die Kinder- und Jugendanwältin Astrid Liebhauser. Sie wurden eingehend geprüft: „Als Pate ist man nicht Elternteil, die Jugendlichen wohnen nicht bei den Paten.“ Das Jugendamt ist gesetzlicher Vertreter, sie werden in Einrichtungen betreut. Die Paten sind Begleiter von außen.

160 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge sind in Kärnten untergebracht und warten auf den Ausgang ihres Asylverfahrens. Die meisten sind Burschen zwischen zwölf und 17 Jahren, der Großteil kommt aus Afghanistan und Syrien.

Insgesamt stehen in Kärnten in sechs Einrichtungen vorläufig rund 180 Plätze zur Verfügung, um junge Flüchtlinge zu beherbergen und zu betreuen. Nach Klagenfurt wird nun auch in Villach nach Paten gesucht, sagte Liebhauser. Die Paten sollen ein Stück Familie bieten, ein Stück Zuhause.

Infoabend Villach

Dienstag, 29. März, 18.00 Uhr, Fachhochschule Villach-Magdalen, Audimax, Europastraße 4. Anmeldungen erbeten unter Telefon: 050 536 57312 Frau Trampitsch oder Email

Die Ziele des Projekts

Ziel des Patenschafts-Projekts der KiJA ist der Aufbau einer längerfristigen, stabilen Beziehung von Erwachsenen mit Lebenserfahrung und Interesse an jungen Menschen und fremden Kulturen zu einem jungen Flüchtling. Es geht dabei in erster Linie um seine Unterstützung im Alltag. Dazu zählen das Erlernen der deutschen Sprache oder Begleitung zu Behörden, gemeinsame Freizeitaktivitäten, Unterstützung bei schulischen Problemen oder bei Fragen zu Ausbildung, Arbeit und Bildung ganz allgemein.

An oberster Stelle stehen jedoch emotionale Zuwendung, Zeit zu schenken, einfach ‚da zu sein‘ und einem jungen Menschen das Gefühl zu geben, in einer neuen Umgebung unter meist sehr schwierigen Bedingungen nicht alleine zu sein.

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