GTI-Treffen: Geld und Gummi

Am 4. Mai startet in Reifnitz offiziell das 35. GTI-Treffen. Trotz aller Beruhigungsmaßnahmen regt das Treffen weiter auf, Wirtschaft und Anrainer sind konträrer Meinung. Das zeigte auch die Diskussion in der „Radio Kärnten Streitkultur“.

Schon seit Wochen halten sich Hunderte Autofans rund um den Faakersee und den Wörthersee auf. Die Veranstaltung bringt wie jedes Jahr Licht und Schatten. Denn wo sich die Wirtschaft über Umsätze freut, beklagen sich Anrainer über Schmutz- und Lärmbelastung. Das GTI-Treffen sei jedenfalls ein wichtiger Umsatzbringer in der Vorsaison, sagte Roland Sint von der Wörthersee-Tourismusgesellschaft. Rund 100.000 Übernachtungen bringe Vortreffen und das offizielle Treffen.

Schwellen, zum Bremsen der Autofans, wie in der Nachbargemeinde Velden, seien in Maria Wörth nicht nötig, so Bürgermeister Markus Perdacher (ÖVP). Es gebe genügend Security-Personal, das gemeinsam mit der Polizei für „Recht und Ordnung“ sorge. Trotz Tempo-Schwellen seien in Velden alle Gäste willkommen, betonte Bürgermeister Ferdinand Vouk (SPÖ). Nachsatz: „Aber jene Damen und Herren, die sich nicht an die Gesetze halten, werden massiv kontrolliert.“ Dass GTI-Fans durch die Temposchwellen zum langsam Fahren gezwungen werden, das sei schon lästig und sorge für Staus, meinte Oliver Mikusch vom 1. VW-Audi-Club-Kärnten. Bringen würde die Maßnahme nichts, glaubt er: „Dann machen die Fahrer das halt wo anders.“

Mit 120 km/h durch das Ortsgebiet

Ein solcher Ausweichort sei etwa eine Tankstelle im Veldener Ortsteil Selpritsch. Wenn die letzte Tankstelle um Mitternacht Sperrstunde hat, zieht die Polizei ab. „Und dann geht’s los“, sagt Valentin Wedam von einer Bürgerinitiative gegen den Lärm: „Dann ist die Piste frei und die GTIs brausen mit 120 km/h durch das Ortsgebiet.“ „Gummi-Gummi“ und bewusste Fehlzündungen würden für weitere Lärmbelästigung sorgen.

Sendungshinweis:

Radio Kärnten Frühjournal,
26. April 2016

Auch die zahlreichen Anrufer im Radio Kärnten Studio zeigten das Für und Wider der Veranstaltung. „Ich freue mich über jeden einzelnen Gast, der die Tourismussaison verlängert“, sagte Christine Pertussini aus Velden. „Es ist in Selpritsch die Hölle“, meinte hingegen Anrainer Peter Tschebull. Die Polizei wird in der nächsten Zeit sehr präsent sein, sagte Pressesprecher Rainer Dionisio: „Wir werden uns bemühen, mit sehr viel Präsenz Schärfe zu nehmen.“ Allerdings, so Dionisio, könne es der Polizei nicht gelingen, jeglichen Lärm zu verhindern.

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