Flugrettung: Land wird mehr zahlen

Die „Radio Kärnten Streitkultur“ hat sich am Montagabend mit der Kärntner Flugrettung beschäftigt. Derzeit fehlen den Flugrettern 1,5 Mio. Euro pro Jahr. Das Land werde mehr übernehmen. Wieviel, soll in einem neuem Vertrag im Herbst festgelegt werden.

Das Problem sind nicht die alpinen Einsätze, die meist durch spezielle Versicherungen abgedeckt sind. Es geht um Einsätze im Tal, bei denen sich hinterher der Einsatz des Hubschraubers als nicht notwendig heraus stellt. Auch wenn es in Kärnten weniger Fehleinsätze gibt, als im österreichischen Durchschnitt, wie Florian Fuchs vom Roten Kreuz sagte, wird jeder 4. Flug von ÖAMTC und ARA von der Gebietskrankenasse nicht bezahlt. Andreas Griesser von der ARA-Flugrettung sagte, man wisse bei jedem Start vorab, dass man einen Verlust von rund 1.500 bis 2.000 Euro schreiben werde. Aber man fliege trotzdem.

Versicherungen zahlen Fehleinsätze nicht

Die Kosten solcher Fehleinsätze dürfen von der Versicherung nicht übernommen werden, sagte Maximilian Miggitsch von der Gebietskrankenkasse. So bleibt die Flugrettung selbst darauf sitzen, weil der Patient nicht belastet werden soll, sagte Reinhard Kraxner von der ÖAMTC Flugrettung: „Alles, was Grundversorgung ist, wie Herzinfarkte, Schlaganfälle, Arbeits- und Verkehrsunfälle, ist für den Patienten kostenfrei zu halten.“

Seit vor mehr als zwei Jahren die ehemalige Beteiligung des Bundes ausfiel, entstanden bei den Flugrettern über vier Millionen Euro an Verlusten. Ärztekammerpräsident Josef Huber warnt davor, bei den Rettungsflügen zu sparen. Man sollte nicht den Weg verlassen, schnellstmögliche Rettungsmittel einzusetzen, so Huber. Das wäre ein Qualitäts-Rückschritt.

Europaweite Ausschreibung

Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) kündigte ein ganz neues Vertragswerk für die Flugrettung an. Bis zum Herbst soll es auch eine europaweite Ausschreibung geben. Ziel der Ausschreibung seien die Kriterien der flächendeckenden Versorgung und dass die Betroffenen nicht für die Kosten selbst aufkommen müssen, so Prettner. Man werde dann ein nachhaltiges und transparentes System haben. Das sei die sauberste Lösung, so Prettner. ÖAMTC uns ARA werden sich wohl um die Flugrettung in Kärnten bewerben. Ihre Stärken sind hohe Professionalität und Erfahrung.

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