„Der Kaiser schickt Soldaten aus“
Das Jahr 1914 veränderte die Welt. Das Attentat von Sarajevo am 28. Juni 1914 war der Tropfen, der das politische Fass Europa zum Überlaufen brachte. Die Ermordung des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand löste einen bis dahin ungeahnten Flächenbrand aus - den Ersten Weltkrieg. „Der Kaiser schickt Soldaten aus“, lautet der Titel des Romans von Ferk zu diesem Thema.
ORF
Serben verloren 1389 ihre Freiheit
Der Roman beginnt chronologisch am 28. Juni 1389. In der mittelalterlichen Schlacht am Amselfeld verloren die Serben ihre Freiheit für Jahrhunderte. In diesem Selbstverständis mit Freiheitsdrang und der Bereitschaft gegen die Besatzer zu kämpfen, ist das Attentat zu verstehen. Gavrilo Princip ist eine der Hauptfiguren in Ferks Roman. Ein Freiheitskämpfer, der mit seinen Schüssen auf den Thronfolger und dessen Gattin Sophie vielleicht sogar die Falschen traf und eine mörderische Lawine aus Krieg und millionenfachen Tod auslöste.
ORF
Janko Ferk: „Das Thema ist deshalb so interessant, weil die Ausweirkungen des Attentats auch für Princip unvorstellbar waren. Mit seinen zwei Schüssen hat er Dinge ausgelöst, die er sich nicht vorstellen konnte. Bis zum 28. Juli 1914 wusste man nicht, was ein Weltkrieg ist.“
ORF
Sendungshinweis:
Radio Kärnten Mittagsjournal, 5. Februar 2014
Geschichte und Geschichten
Ferk nähert sich in seinem Buch dem schicksalshaften Tag an. Er zeichnet das Leben von Franz Ferdinand und seiner Frau nach und ist mit den jungen serbischen Studenten in den Cafehäusern, wenn sie ihre Umsturzpläne schmieden. Er schaut aber auch in die Hofkanzlei, wo der sture alte Kaiser Hof hält. Das Buch sei eine Mischung aus Geschichte und Geschichten, so Ferk: „Es ist ein Sarajevo-Roman, womit ich darauf hinweisen wollte, dass es sich einerseits um Fakten und andererseits um Fiktion handelt. Die Fakten sind richtig und überprüfbar, ich habe dem Buch aber auch meine Ideen eingepflanzt.“
ORF
Eineinhalb Jahre recherchierte Ferk für das Buch. Sein Interesse an dem Ende von Österreich-Ungarn wird sicher noch für weitere Bücher sorgen.