Flughafen Klagenfurt: Wie geht es weiter?

Der Flughafen Klagenfurt ist in Nöten: Die Passagierzahlen sinken, Fluganbindungen werden gestrichen und Investitionen in die Piste sind nötig. Über die Zukunft des Flughafens wurde am 28. Oktober in der Radio Kärnten Streitkultur diskutiert.

Industrie und Wirtschaft fordern bessere internationale Anbindungen. Zum Drehkreuz Wien - einem sogenannten Hub - wird ein zweiter Hub nach Frankfurt gefordert. Die Industrie sei bereit, einen Beitrag zu leisten, aber zuerst müsse das richtige Angebot geschaffen werden, sagte der Präsident der Industriellenvereinigung, Christoph Kulterer.

Für einen zweiten „Hub“ brauche es aber nicht nur Geld, sondern auch genug Passagiere, konterte Flughafendirektor Max Schintlmeister. 60.000 Passagiere würden nicht mehr reichen, um die Anbindung an ein zweites Drehkreuz zu garantieren. Erst mit 40.000 Passagieren mehr könne man Frankfurt drei Mal täglich anfliegen.

Kooperation mit anderen Flughäfen

Abhilfe könnte eine Zusammenarbeit mit anderen regionalen Flughäfen durch einen gegenseitiger Austausch der Verbindungen schaffen, meinte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). Sinnvoll wäre eine Kooperation mit Graz, etwa eine Anbindung nach Frankfurt via Graz. Im Gegenzug könnten London-Flüge ab Klagenfurt angeboten werden.

Sendungshinweis:

Radio Kärnten Frühjournal,
29. Oktober 2013

Kooperationen müsse es aber nicht nur mit anderen Flughäfen geben, sagte Christian Kresse, Chef der Kärnten Werbung. Auch in Kärnten selbst müssten die Gäste vom Flughafen bis ins Hotel „intelligent begleitet“ werden, etwa mit Leihautos und Shuttlediensten. Dies sei eine wichtige Dienstleistung für die Gäste.

Stadt will ihren Beitrag leisten

Als Investition steht am Flughafen spätestens in zwei Jahren die Sanierung der Piste an. Kosten: rund elf Millionen Euro. 80 Prozent der Kosten sollte das Land tragen, für 20 Prozent ist die Stadt Klagenfurt zuständig. Die Stadt stehe hinter dem Flughafen und wolle ihren Beitrag leisten, betonte Bürgermeister Christian Scheider (FPÖ).

Es wird eine gemeinsame Anstrengung von Wirtschaft, Tourismus und Politik brauchen, wenn der Flughafen Klagenfurt überleben soll. Darüber gab es Einigkeit in der Streitkultur.

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