Dörfler: Nur Wahlgewinner stellt Landeshauptmann

LH Gerhard Dörfler (FPK) gegen SPÖ-Chef Peter Kaiser - so lautete Montagabend das ORF Kärnten-Wahlduell. Dörfler will den Landeshauptmannanspruch nicht stellen, wenn seine Partei zweite wird, Kaiser dagegen schon.

Bei der Wahl am 3. März könnte es zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen FPK und SPÖ kommen. Sollte die FPK nicht mehr Wahlsieger werden, will Dörfler den Landeshauptmannanspruch nicht mehr stellen. Kaiser hingegen kann sich vorstellen, dass auch die zweitplatzierte Partei den Landeshauptmann stellt.

Wahlduell Dörfler Kaiser

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Dörfler will Spitzenposition verteidigen

Die Debatte am Montagabend unter der Leitung von Chefredakteur Bernhard Bieche verlief überwiegend sachlich. Trotz einiger Gemeinsamkeiten im Bildungsbereich gingen die Meinungen der beiden Spitzenkandidaten immer wieder auseinander.

Video der Debatte:

Das Video der einstündigen Diskussion ist für eine Woche im Internet „on demand“ abrufbar - mehr dazu in Duelle der Spitzenkandidaten.

Dörfler will am 3. März die Spitzenposition und damit den Landeshauptmann-Sessel verteidigen. Er verwies in der Diskussion auf Erfolge der letzten Jahre: „Ich habe in den letzten Jahren einiges, was bisher unlösbar schien, zustande gebracht.“ Als Beispiele nannte Dörfler die Ortstafelregelung und die Koralmbahn. Deswegen stelle er zu Recht den Anspruch auf den Landeshauptmannsessel.

Wahlduell Dörfler Kaiser

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LH Gerhard Dörfler (FPK)

Kaiser strebt für Kärnten eine politische Wende an, sagte er. Politisch müsse man weg von Skandalen, die die vergangene Legislaturperiode gekennzeichnet hätten.

Zankapfel Kinderbetreuung

Im Bildungsbereich treten beide Spitzenkandidaten für die gemeinsame Schule ein. Bei der Kinderbetreuung gab es hingegen große Differenzen. Dörfler hielt Kaiser eine „falsche Ideologie“ vor, er habe ein „völlig anderes Weltbild“, denn Kinder müssten im Familienverband bleiben: „85 Prozent der Eltern wollen Kinder bis drei Jahre im Rahmen der Familie erziehen können. Es gibt die extreme Problematik, dass das Kind zwischen Arbeits- und Bildungswelt quasi nicht mehr zur Familie gehören soll.“

Wahlduell Dörfler Kaiser

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SPÖ-Chef Peter Kaiser.

Dass die Kinder gerne daheim bleiben wollen, stelle er nicht in Abrede, konterte Kaiser. Es gebe aber genügend Familien, die beide Einkommen brauchen würden: „Diesen Familien hilft kein ‚Weltbild‘, ihnen muss man zur Seite stehen.“

Kaiser zu Zukunftsfonds: „Diebstahl an der Zukunft“

Streitthema war auch der „Zukunftsfonds“ des Landes. Dörfler will bekanntlich Teile des rund 500-Millionen-Euro schweren Fonds investieren. Dörfler: „Wenn wir in den Bezirken in den nächsten drei Jahren verstärkt Infrastruktur-Maßnahmen in den Bereich Bildung, Straßenbau und Alternativenergie setzen, schaffen wir die dringend nötigen Arbeitsplätze.“

Kaiser sagte, er sei gegen den „Diebstahl an der Zukunft“. Die Vorschläge der FPK zur Verwendung der Gelder aus dem Zukunftsfonds hätten „eindeutig“ mit Wahlkampfversprechen zu tun. Dagegen verwehre er sich.

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