Borkenkäfer: Drohnen finden kranke Bäume
Borkenkäferbäume zeigen als erstes im Wipfelbereich Schäden. Die Drohne macht aus einer Höhe von 50 Metern Bilder und so ist jeder einzelne befallene Baum rasch zu erkennen. Forstexperte Gottfried Ronijak suchte mit seiner Drohne im Wolschartwald bei St. Veit nach befallenen Bäumen. „Das jüngste am Baum sind die Nadeln in der Krone. Wenn irgendetwas mit dem Baum los ist, dann zeichnet er das zuerst in der Krone, etwa einen Wasserstress. Man sieht von Oben viel, viel mehr und man sieht es viel früher. Solche Sachen kann ich mindestens 14 Tage früher erkennen, als von unten.“
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Besonders Fichten sind betroffen
Borkenkäfer befallen besonders die Fichten, die ja in Kärnten aus wirtschaftlichen Gründen überall gepflanzt wurden. Doch das Klima hat sich verändert, seit 1990 war jedes Jahr überdurchschnittlich warm, die Fichten sind nicht mehr widerstandsfähig.
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Forstbesitzer Günther Kleinszig hat in seinem Wald auch Futterstellen für Meisen angelegt, sie sind natürliche Feinde des Borkenkäfers. Vielmehr pflanzt er im Wolschartwald aber seit 20 Jahren keine Fichten mehr.
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Andere Bäume werden statt Fichten angepflanzt
Kleinszig: „Die Fichten, die durch Naturverjüngung entstehen, werden natürlich nicht weg geschnitten. Aber sonst werden praktisch nur alternative Baumarten verwendet, etwa Roteiche, Stieleiche, bei den Nadelhölzern Kiefern, verschiedene Douglasienherkünfte, Lärchen und Tannen. So versuchen wir, zukunftsweisend die richtigen Baumarten auszuwählen.“
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Sammelstellen helfen Population abzuschätzen
Jetzt ist Fortpflanzungszeit bei den Borkenkäfern. Auch diesen Winter haben wieder viele Muttertiere überlebt. Förster Hans Egger hält Nachschau bei einer Sammelstelle, wo die Käfer mit Duftstoffen angelockt werden, damit kann abgeschätzt werden, wie viele Borkenkäfer unterwegs sind: „Diese Flugzahlen sind beträchtlich. Im März tröpfelt’s nur ein bisschen herein. Aber was wir da gefangen haben ist ganz gut.“
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Schadholz muss aus Wäldern gebracht werden
Das um und auf ist es, kein Schadholz im Wald zu lassen. Das befolgen schon viele, aber nicht alle. Vor allem nicht Hobbyforstwirte und jene, die ihren Wald kaum nutzen, sagte Landesforstinspektor Christian Matitz: „Das ist ein Problem, mit den hofferneren Waldbesitzern, die keinen Bezug zum Wald mehr haben. Die Forstaufsicht kann nicht überall greifen. Ein Bezirksförster hat rund 20.000 Hektar zu beaufsichtigen, das schafft er nie.“
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Oft seien es aufmerksame Waldnachbarn, die die Behörde aufmerksam machen, wenn Schadholz im Wald liegen bleibt, sagte Matitz. Die Forstbehörde kann durchgreifen und einen Schlägerungstrupp in den Wald schicken, die Rechnung bekommt dann der Besitzer.