Igel am Sprung in die Freiheit
Naturschutzorganisationen und Wissenschaftler küren jedes Jahr Tiere und Pflanzen „des Jahres“, um auf ihre besondere Schutzbedürftigkeit hinzuweisen und unbekannte Arten in das Rampenlicht zu rücken.
ORF
Lebensräume im Garten schaffen hilft dem Igel
Igel gelten hierzulande als gefährdet, weil ihre Lebensräume schwinden. „Aus ihren ursprünglichen Lebensräumen wurden Igel verdrängt, deshalb sind sie, um überleben zu können, auf strukturreiche Gärten und Parks mit ausreichend Nahrung und geeigneten Winterquartieren angewiesen“, heißt es vom Naturschutzbund, der jedes Jahr das „Tier des Jahres“ für Österreich ernennt.
Leider seien Igel auch hierzulande zahlreichen Gefahren ausgesetzt. Neben dem Rasenmäher gefährden auch Kunstdünger und der Einsatz von Pestiziden sowie Aufräumwut den nützlichen Gesellen. Wer also etwas für das Überleben des Igels in seiner Umgebung tun möchte, verzichtet darauf und schafft dem „Erinaceus europaeus“ im eigenen Garten etwas Lebensraum.
ORF
30 Igel in Kartons überwintert
Ein eben nicht perfekt aufgeräumter Garten wie in der Igelstation in Ferlach ist das wahre Paradies für die stacheligen Freunde. Ute Rosicky hat den ganzen Winter über 30 verletze oder schwache Igel gehegt und gepflegt. Untergebracht werden sie zu zweit in Kartons, um dann im Frühjahr in die Freiheit entlassen zu werden.
ORF
Vor 23 Jahren hat alles begonnen
Ute Rosickys Tätigkeit als „Igelärztin“ hat vor 23 Jahren mit einem verletzten Igel begonnen: "Wir haben ihn gefunden und keiner wollte es übernehmen, ihn zu pflegen. Dann habe ich mehrere bekommen, jeder Jahr kamen welche dazu und es ist immer mehr geworden.“
Igel werden im Schnitt vier Jahre alt. Hauptfeind ist der Straßenverkehr. Da nützt es nichts, sich bei Gefahr zu einem Stachelball zusammenzurollen.
ORF
Igel ist nicht gleich Igel
Ute Rosicky zufolge kann man die Tiere leicht auseinander halten, wenn man sich mit ihnen abgibt: "Jeder Igel sieht anders aus, man erkennt sie. An den Ohren, den Stacheln, am Gesicht und dem Gehabe – wie sie sich benehmen. Sie lassen sich nicht streicheln, sie sind einfach da und seid den Dinosauriern auf unserer Erde.“
ORF
Im Frühjahr heißt es Abschied nehmen
Namen haben die Tiere keinen bekommen, so fällt der Abschied im Frühjahr ein wenig leichter: „Wenn sie lebensfähig sind, passt das.“ Ein wenig Wehmut gibt es selbstverständlich. „Man hofft, dass sie überlebensfähig sind und das, was ich ihnen mitgebe – auch verwenden. Sie gehören in die freie Natur.“
ORF
Igel sind echte „Fleischtiger“
Zum Abschied gibt es in der Igelstation noch nahrhaftes Fast Food in Form von Katzenfutter, um für die große weite und gefährliche Welt gerüstet zu sein. Normalerweise sind ihnen Regenwürmer, Schnecken, Raupen, Käfern oder auch Eiern und Jungvögeln von kleinen bodenbrütenden Arten lieber.
ORF
Auf der „Roten Liste“ für gefährdete Arten
Igel sind auf der Roten Liste als gefährdet eingestuft, ihr Bestand ist rückläufig. Igel sind durch EU-Recht und auch durch Landes-Naturschutzrecht geschützt.
Link:
- Informationen zum Igel (Naturschutzbund Österreich)