Experte rät Imkern zu Bärenzäunen

Der Bär von Laak, mittlerweile trägt er den Spitznamen „Laaker-Petzi“, hinterlässt weiter deutliche Spuren, meidet aber Menschen. Laut Bärenanwalt Bernhard Gutleb überquerte er mittlerweile die Drau und labt sich dort an Bienenstöcken. Er rät Imkern, Zäune aufzustellen.

Derzeit sind laut Gutleb sechs bis sieben Bären in Kärnten aktiv. Das Tier im Raum Ferlach dürfte laut Bärenexperten Gutleb recht klein sein. Obwohl er geschätzt drei oder vier Jahre alt ist, habe aber nur eine Schulterhöhe von weniger als einem Meter. Die Menschen nennen ihn „Laaker-Petzi“. Gutleb: „Das ist netter als die wissenschaftlichen Namen, die wir Forscher vergeben, wie KTN05M oder ähnliches.“

Bär aus Winterschlaf erwacht Laak

Astrid Kirbisch-Marko

Spuren des hungrigen Bären

Gutleb geht davon aus, dass es sich nur um einen Bären handelt. Im Vorjahr legte dieser große Distanzen zurück, man ging deswegen zunächst von mehreren Bären aus. Doch in Ferlach und im Sattnitzgebiet sei nur der „Laaker-Petzi“ unterwegs, sagt Gutleb. Gutleb schätzt, dass das Tier drei bis vier Jahr alt ist, „er ist ruhig, zurückhaltend und wurde bislang kaum gesehen.“

Gewohntes Gebiet für Bären

Auch im Vorjahr war der Bär in dem Gebiet Sattnitzhöhe unterwegs und gehe nun seine gewohnten Wege ab, so Gutleb. Der Lebensraum sei dort für Bären sehr gut, aber auf Dauer werden ihn dort vermutlich die Menschen stören. „Der Bär lebt lieber heimlich, Begegnungen mit Menschen sind nicht zu erwarten“, sagt Gutleb.

„Am Sattnitzhöhenzug leben Hunderte Gämse, Füchse und Rehe, die sieht man ja auch kaum.“ Wenn man doch einen Bären begegnet, „dann ist das ein erhebender Moment und nicht beängstigend.“ Dieser Bär habe jedenfalls gelernt, mit der Kulturlandschaft zurechtzukommen und halte sich bedeckt. Nur seine Spuren findet man.

Bienenstöcke einzäunen

Die Imker im Raum Ferlach sollten ihre Stöcke einzäunen, am besten mit Elektrozäunen, rät Gutleb. Der Bär fresse zwar nicht nur Honig, doch die Bienenstöcke seien sehr verlocken. Obwohl die Imker die Schäden ersetzt bekommen, wollen sie natürlich ihre Völker nicht geschädigt sehen. „Der Bär wird jetzt wahrscheinlich die ihm bekannten Bienenstöcke aufsuchen, die Imker sollen hier auf der Hut sein.“

Ein ausgewachsener Bär hat in unseren Breiten übrigens eine maximale Schulterhöhe von rund einem Meter. Gutleb: „Die meisten Menschen stellen sich die Tiere viel riesiger vor.“

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