Wildsterben: Tierschutzverein beschuldigt Jäger

Rund 170 Stück verhungertes Rotwild sollen laut dem Wiener Tierschutzverein in Oberkärnten gefunden worden sein. Dafür macht der Verein die Jäger verantwortlich. Diese hätten während der Kältewelle Fütterungen bewusst ausgesetzt und so verhungertes Wild in Kauf genommen.

Die Kärntner Jägerschaft weist die Anschuldigungen des Wiener Tierschutzvereines scharf zurück. Im Gegenteil hätten die Jäger mit den Notfütterungen viele Tiere gerettet, so die Kärntner Jägerschaft.

Mehr Wild als üblich verendet

Allein im Raum Bad Kleinkirchheim, St. Oswald und Reichenau sollen 170 Stück verhungertes Rotwild gefunden worden sein, heißt es in einer Aussendung des Wiener Tierschutzvereins. Sein Vorwurf: Jäger hätten durch „schlagartiges Aussetzen“ von Notfütterungen in der extremen Kälte den Massentod verursacht. Tatsächlich sei aufgrund der hohen Schneelage und Kälte in diesem Winter mehr Wild als üblich verendet, sagt Bezirksjägermeister Franz Kohlmayer.

Jägerschaft weist Vorwürfe zurück

Die Vorwürfe der Tierschützer weist Kohlmayer jedoch zurück. Die Hegeringleiter und Jäger hätten mit ihren Bemühungen um Notfütterungen viele Tiere gerettet. Wegen der Witterung sei das Wild in mittlere Lagen ausgewichen. Im Bereich von Schigebieten würden Rotwild-Rudel von Freizeitsportlern beunruhigt und gesprengt, so Kohlmayer. Bei tiefen Minusgraden ließen sich dann Erfrierungen nicht verhindern.

Fütterung bei extremer Witterung verboten

Auch Jagdreferent Gernot Darmann von der FPÖ weist die Vorwürfe der Tierschützer zurück. Und er verweist auf die Regeln zur Wildtierfütterung im neuen Jagdgesetz: Sie ist unter Auflagen nur in der Vegetationsruhe erlaubt und bei extremer Witterung ausdrücklich verboten, so Darmann.