Radmuttern gelockert - Bus verlor Rad

Unbekannte haben bei einem Schul- und Skibus in Mallnitz mehrere Radmuttern gelockert. Nach einem Transport von Schülern und Touristen verlor der Bus ein Rad, zu diesem Zeitpunkt war die Lenkerin allein im Fahrzeug. Sie konnte noch kontrolliert anhalten.

Seit fünf Jahren betreibt Herbert Peitler gemeinsam mit seiner Frau Isolde ein Busunternehmen im Mölltal. Mit acht Bussen, die in Obervellach stationiert sind, organisieren sie den Schülerverkehr in den Gemeinden Obervellach und Mallnitz und den Skibusverkehr zum Mölltaler Gletscher. 100 Fahrgäste können pro Fahrt transportiert werden. Täglich ist der Bus unterwegs, so auch am Mittwochvormittag. Auf dem Rückweg von Mallnitz, mit leerem Bus, kam es zu dem gefährlichen Zwischenfall.

Radmuttern bei Bus gelöst Mallnitz Ankogel

ORF

„Bei der Rückfahrt wurde der Bus immer lauter“, erzählt Lenkerin Isolde Peitler. Noch bevor die Busfahrerin rechts anhalten konnte, sah sie im Rückspiegel, dass das hintere linke Rad eiert. „Und dann hat sich das Rad plötzlich gelöst, überholte den Bus und landete in einer Wiese. Das war schon ein Schock. Ich war froh, dass keine Fahrgäste im Bus waren“, so Peitler.

Beim Bremsen löste sich das Rad

Die Buslenkerin konnte den Bus sicher anhalten, sofort verständigte sie telefonisch ihren Mann und die Polizei. Das Rad dürfte sich gelöst haben, als seine Frau den Bus bremste, sagt Herbert Peitler.

Radmuttern bei Bus gelöst Mallnitz Ankogel

ORF

Buslenkerin Isolde Peitler

Sofort wurde die Werkstätte angerufen, das Rad provisorisch montiert und der Bus in die Werkstatt gebracht. Der Vorfall ging glimpflich aus. Wie viel Glück seine Frau hatte, wurde dem Paar erst später bewusst, so Peitler. „Es hätte viel mehr passieren können, alleine das rollende Rad, wenn das in eine Personengruppe gerast wäre.“ Dass sich das Rad von selbst gelöst haben könnte, ist für Peitler ausgeschlossen, er erstattete Anzeige.

Nicht der erste Zwischenfall

Die Polizei kam zu dem Ergebnis, dass die zehn Radmuttern von Unbekannten gelöst worden sein müssen. Es ist nicht der erste Fall in der Region. Erst Anfang Jänner gab es laut Polizei bereits einen ähnlichen Vorfall, damals wurden bei einem Lkw in Lurnfeld ebenfalls mehrere Radmuttern eines Rades gelockert. Auch damals ging der Zwischenfall glimpflich aus, es wurde niemand verletzt.

Täter drohen bis zu drei Jahre Haft

Für Psychologin Margret Tschuschnig handelt es sich um einen Racheakt eines sehr wütenden Menschens: „Das kann starke Wut auf die Gesellschaft, die Gemeinde, oder auf eine Person sein. Dann kann es passieren, dass jemand ein Zeichen setzen und sich rächen will.“

Ein Lausbubenstreich seien gelockerte Radmuttern jedenfalls nicht, betont Polizeisprecherin Waltraud Dullnig: „Das fällt unter den Tatbestand der Gefährdung der körperlichen Sicherheit.“ Wird jemand schwer verletzt, dann drohen dem Täter bis zu drei Jahre Haft.