Elf-Städte-Tour: Aufatmen am Weissensee
Der Weißensee in Oberkärnten liegt auf 930 Meter Seehöhe und gilt als die größte regelmäßig zufrierende Natureisfläche Europas. Er ist seit Jahrzehnten nicht nur Ziel von tausenden Hobbyeisläufern sondern auch von internationalen Spitzeneisschnellläufern, vor allem aus den Niederlanden. Seinen Ursprung hat das Langstreckenrennen in den Niederlanden, es führte über elf Städte. Aufgrund der klimatischen Bedingungen weichen die Holländer nun seit 30 Jahren nach Kärnten aus, 2006 wurde der Vertrag auf hundert Jahre verlängert.
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Für Eismeister Norbert Jank ist das Präparieren der Rennstrecken alljährlich eine Herausforderung, seit Wochen laufen die Vorbereitungen. Und in diesem Jahr, so Jank, sei die Herausforderung größer als je zuvor: „So einen Winter wie heuer habe ich in den letzten 30 Jahren nicht erlebt. Seit drei Wochen ist es zu warm.“
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Aufatmen nach Kaltfront
Erst seit Montag gibt es einen Hoffnungsschimmer, es hatte minus zehn Grad, auch für die nächsten Tage ist Kälte prognostiziert. Seit Dienstag sind deswegen die großen Eismaschinen auf dem Weissensee unterwegs, um den Schnee vom Eis zu räumen. Zusätzlich wird die Seeoberfläche mit Wasser präpariert.
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Die Eröffnung der Elf-Städte-Tour findet am Wochenende statt, die Bewerbe beginnen dann am Montag. „Wenn es jetzt ein paar Tage kalt bleibt, sind wir sehr zuversichtlich“, sagte der Eismeister. Zu einer wetterbedingten Absage der Eislaufbewerbe kam es in den letzten 30 Jahren übrigens nie. 40 Zentimeter dick ist das Eis derzeit, 60 Prozent davon ist so genanntes Kerneis, also gefrorenes Wasser. Der Rest, so Eismeister Jank, sei Schneeeis, das eine weniger hohe Tragfähigkeit habe.
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Königsdisziplin 200-Kilometer-Lauf
Die Alternative Elf-Städte-Tour ist die größte Natur-Eissportveranstaltung der Welt, rund 6.000 Sportler nehmen jährlich teil. Königsdisziplin ist der 200-Kilometer-Bewerb. Der Weltrekord für diese Strecke liegt bei fünf Stunden und elf Minuten. Durchschnittlich sind die Eissportler mit einer Geschwindigkeit von 40 km/h unterwegs.
40.000 Nächtigungen für die Region
Für den Tourismus in der Region sei die Elf-Städte-Tour nicht mehr wegzudenken, sagte Tourismuschef Stefan Wunderle: „Zwei Wochen lang herrscht am Weissensee Ausnahmezustand, die Elf-Städte-Tour ist unsere Hochsaison.“ Rund 40.000 Nächtigungen würde die Veranstaltung bringen, die Wertschöpfung betrage rund vier Millionen Euro.
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Erstmals gibt es heuer auch eine direkte Flugverbindung zwischen Rotterdam und Klagenfurt. Einige Teilnehmer sind jetzt schon am Weissensee, um sich auf die Bewerbe vorzubereiten.