Förderung für Cybersicherheit

Die Wirtschaftskammer fördert kleine und mittlere Unternehmen, die ihre Netzwerke und Computer aufrüsten und besser vor Angriffen schützen wollen. Auch Mitarbeiterschulungen werden gefördert.

Die intelligente Vernetzung von Daten und Geräten über das Internet seie eine große Chance für Kärntner Unternehmen, aber auch eine Bedrohung, weil die Internetkriminalität rasant steige, so die Wirtschaftskammer in einer Aussendung am Dienstag. In den vergangenen zehn Jahren haben sich diese Delikte um das Fünffache erhöhte, wie der Leiter des Landeskriminalamtes, Gottlieb Türk, bei einem Pressegespräch sagte. „Wenn die Kripo kommt, ist es schon viel zu spät – es geht um das Bewusstsein, die technische Absicherung, die Schulung und Ausbildung der eigenen Mitarbeiter.“

150.000 Euro von Kammer und Land

Hier setzt die neue Förderinitiative von Wirtschaftslandesrat Christian Benger (ÖVP) und Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl an: 100.000 Euro stellt die WK bereit, 50.000 steuert das Land bei, um die kleinen und mittleren Kärntner Unternehmen über die Bedrohungen zu informieren und bei Schutzmaßnahmen zu unterstützen. Wer 2000 Euro in die digitale Sicherheit seines Unternehmens investiere, könne mit maximal 1500 Euro Förderung rechnen.

Oft werde Gefahr hinter „smart“ vergessen

„Im Netz ist niemand sicher“, so Benger. Wer aber nicht im Internet sei, der sei auch nicht auf dem Markt. Über 70 Prozent der Unternehmen würden angeben, in den vergangenen Jahren schon einmal mit Cybercrimes zu tun gehabt zu haben. „Das bedeutet Geschäftseinbußen, Stillstand, im schlimmsten Fall Existenzbedrohung.“ Mandl sagte, man rede von smart cities, von smart business, von smart homes, vergesse dabei aber oft die Gefahren, die dahinter lauern können. Deshalb sei das Ziel der gemeinsamen Initiative die flächendeckende Sicherheit durch Beratung und entsprechende Maßnahmen.

Kundendaten müssen geschützt werden

Martin Zandonella, Gründer des IT-Unternehmens net4you und Obmann der Sparte Information und Consulting, sagt, es gebe billige Programme, die sich jeder einfach besorgen könne und die versuchen, in Millionen von Systemen einzudringen. Man könne sich nicht mit einfachen Mitteln verteidigen, weil der Angriff komplex sei und auch mobile Endgeräte oder Homepages treffen könne. Außerdem seien nicht nur die Firmendaten in Gefahr, sondern auch die der Kunden. Das könne aufgrund der neuen Datenschutzgrundverordnung sehr teuer werden, so Zandonella.