Villach wird Testregion für E-Mobilität

Gemeinsam mit europäischen Partnern läuft bei Infineon Villach ein europaweites Testprojekt zur E-Mobilität. Via Internet können Benutzer entscheiden, wo und wann Elektrofahrzeuge und Fahrräder zur Nutzung bereitstehen sollen.

Durch das Projekt sollen ein rasches Weiterkommen vom Zug oder dem Bus in die Stadt möglich und durch den öffentlichen Verkehr nicht gut angebundene Regionen leichter erreichbar werden.

„Wir werden eine Internetplattform entwickeln, wo die Bürger jederzeit Kritik äußern können, Anregungen loswerden und Wünsche äußern können“, so Petra Oberrauner, Technologiereferntin der Stadt Villach. Am wichtigsten sei aber das direkte Gespräch.

Elektromobilität Villach Projekt

ORF

Projektteilnehmer mti Testfahrrädern

Tatsächlicher Bedarf an E-Fahrzeugen wird ermittelt

Es wird hundert Räder in Villach geben, die man buchen, ausleihen und testen kann. „Wir drehen es erstmalig um - zuerst sollte der User sagen, was er braucht und wir testen das, was wir anbieten möchten, direkt mit dem Endkonsumenten“, so Oberrauner.

Mit dem Projekt soll also erhoben werden, wie groß der Bedarf an Fahrgemeinschaften oder öffentlich zugänglichen Elektrofahrzeugen tatsächlich ist. Verleihbare E-Bikes sollen künftig nicht mehr umsonst irgendwo in der Gegend herumstehen, sondern gezielt eingesetzt werden.

Elektromobilität Villach Projekt

ORF

Entwurf für Elektroauto-Prototyp

Infineon: Ausrichtung am Menschen

Infineon erhofft sich durch die speziellen Kundenwünsche Aufschlüsse, welche Art von Elektromobilität beim Kunden gefragt ist. Erst dann sollen dementsprechende Leichtfahrzeuge entworfen werden, die auch leistbar sind, sagt Oliver Heinrich, Finanzvorstand von Infineon Österreich: „Wir möchten eine Vision erarbeiten und dann auch realisieren, die am Menschen ausgerichtet ist und die elektrische Leichtfahrzeuge in den städtischen Verkehr integriert. Das beginnt damit, dass wir entwickeln, dass wir uns Geschäftsmodelle überlegen, die dann auf lange Sicht tragfähig sind und möglicherweise auch in anderen Regionen in Europa ausgerollt werden können.“

Elektromobilität Villach Projekt

ORF

Parkplatz für Elektroauto-Ladestation

Infineon ist einer der weltweit führenden Hersteller für Mikrochips für Elektrofahrzeuge und sieht darin ein großes Geschäft. Die EU steckt in das gesamte Projekt 9,5 Millionen Euro. Neben Villach sind auch Turin und Venaria in Italien und Calvia in Spanien in den nächsten drei Jahren Testregionen. Am Ende soll feststehen, ob und wie Elektrofahrzeuge beim Kunden überhaupt ankommen und wie sehr alltagsfähig diese sind.

Chancen der Digitalisierung nutzen

In Villach trafen sich am Mittwoch auch Spitzenmanager und Wissenschafter von Eliteuniversitäten aus aller Welt zum Innovationskongress. Etwa 1.000 Teilnehmer waren vor Ort und tauschten sich darüber aus, wie Chancen und Möglichkeiten der digitalen Zukunft für die Praxis genutzt werden können - mehr dazu in Villach: Chancen der Digitalisierung nutzen.