Fische in Gailitz mit Schwermetall belastet
Im Zuge einer Prüfung der Oberflächenwässer der Gailitz durch die Abteilung 8 (Umwelt, Wasser Naturschutz) wurden auch Fische untersucht. Dabei wurden zwischen der italienischen Staatsgrenze und Arnoldsein erhöhte Thallium-Werte in den Fischen ermittelt und durch die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) einer Risikobewertung unterzogen. Die AGES schlug nun vor, eine Verzehrwarnung auszusprechen.
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Bei längerfristiger Aufnahme „erhöhtes Risiko“
In ihrer Stellungnahme heißt es: „Bei den vorliegenden Thallium-Konzentrationen können akute Vergiftungserscheinungen ausgeschlossen werden. Bei längerfristiger Aufnahme besteht jedoch ein erhöhtes Risiko einer gesundheitlichen Beeinträchtigung.“
Thallium
Das Schwermetall Thallium ist dem Blei ähnlich und kommt vor allem als Begleitelement in kaliumhaltigen Böden vor, es entsteht auch aus der Verhüttung von Kupfer, Blei und Zink. Thallium ist hochgiftig und wurde auch als Rattengift verwendet. Die tödliche Dosis für den Menschen beträgt 800 mg.
Schön länger Belastung möglich
Der Leiter der Umweltabteilung, Harald Tschabuschnig sagte, mit größter Wahrscheinlichkeit stamme das Thallium nicht vom Industriestandort sondern von Richtung Italien. Bis in die 90er-Jahre gab es in der Nähe von Tarvis Blauabbau. Laut Tschabuschnig komme Thallium immer in Zusammenhang mit Blei vor, ein Zusammenhang sei nachvollziehbar. Wie lange die Belastung dort schon vorhanden sei, könne man nicht sagen, so Tschabuschnig, immer wieder seien aber erhöhte Werte gefunden worden. Ob Menschen, die diese Fische über einen längeren Zeitraum gegessen haben, gesundheitliche Schäden erlitten, bleibt vorerst offen. Ilse Oberleitner von der Sanitätsdirektion sagte, die Fische seien nicht in den Handel gelangt.
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Fischer wurden informiert
Die zuständige Behörde, Abteilung 10 - Agrarrecht, teilte nach Rücksprache mit den zuständigen Fachabteilungen und der Landesamtsdirektion mit, dass man die Fischereiberechtigten, die Kelag AG und die Österreichischen Bundesforste schriftlich ersuchte, Fischereierlaubnisscheininhaber der zwei Reviere 112 und 123 über die Verzehrwarnung unverzüglich zu informieren. Alle Fischereierlaubnisscheininhaber wurden darüber informiert, dass ein Catch and Relase in der Gailitz (Fangen und Zurücksetzen der Fische) möglich sei.
Seitens der Umweltabteilung werden die Ergebnisse einer weiteren Befischung bzw. Untersuchung von Speisefischen im Bereich der Gailitz bis zur Staatsgrenze bis Mitte November vorliegen. Von der Verzehrwarnung sind Fische aus der Gail nicht betroffen.