Aufregung über Hüttenschließung wegen Wanzen

Die Klagenfurter Hütte auf der Matschacher Alm in den Karawanken kommt nicht zur Ruhe. Weil sich Bettwanzen breitgemacht haben, will der Alpenverein die Hütte zur Reinigung vor dem lukrativen Nationalfeiertag schließen. Ein finanzielles Desaster, sagt der Pächter.

Die Schlafräume in der Klagenfurter Hütte sind schon seit Sommer geschlossen, nachdem eine Schulklasse von Wanzen gebissen wurde. Die Blutsauger hätten sich laut Experten tief im Holz eingenistet - mehr dazu in Wanzenplage in Almhütten. Jetzt muss für kurze Zeit überhaupt zugesperrt werden, denn eine Spezialfirma aus Deutschland rückt an, um die Wanzenplage zu beseitigen. 60.000 Euro kostet die Spezialreinigung den Alpenverein.

Pächter: Schlechter Zeitpunkt

Pächter Karl Walluschnig wurde per E-Mail von der bevorstehenden Schließung informiert. Für ihn bedeutet der Zeitpunkt der Schließung finanziell große Probleme, sagt er. Mehrere tausend Euro an Umsatz würden ihm entgehen: „Der Termin ist der 23. Oktober. Das sehe ich nicht ein, eine Woche später wäre es doch auch möglich. Das Wetter soll traumhaft sein und es soll Plusgrade haben, am 26. sind sicher ein paar hundert Leute heroben. Am 29. wollte ich eine Saisonabschlussfeier mit Musik planen. Die Lebensmittel könnte ich wegschmeißen.“ Das sei für ihn die stärkste Woche überhaupt, das sehe er nicht ein, es gehe doch nur um eine Woche.

Hütte muss komplett eingehaust werden

Zuerst wäre laut Walluschnig die erste November-Woche zur Wanzenbekämpfung vorgesehen gewesen. Die deutsche Firma habe aber den Termin auf die kommende Woche gelegt, so Karl Selden, Präsident des Klagenfurter Alpenvereins: „Das Unternehmen hat uns vor zehn Tagen vorgelegt, dass nach ihren Möglichkeiten die Bekämpfung unbedingt zu diesem Zeitpunkt stattfinden muss, weil sie vom Terminplan her einsatzfähig sind. Andererseits sagen sie, dass bei der nötigen Einhausung der Hütte eine gewisse Wärme herrschen muss, um die Wanzen herauszulocken. Später sei es zu kalt.“

Umbau würde 100.000 Euro kosten

Seitens des Alpenvereins möchte man dem Pächter finanziell entgegenkommen. Nächste Woche soll es ein Gespräch mit dessen Anwalt geben. Gelingt die Ausrottung der Wanzen auch mit Hilfe der Firma aus Deutschland nicht, so sei laut Selden ein Umbau der Nächtigungsbereichs möglich, der aber weit über 100.000 Euro kosten würde.

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