Bohnenanbau ist Familiensache
Von Juli bis Oktober herrscht Hochbetrieb am Hof von Familie Pirmann in Neusaß bei Köttmannsdorf. Es ist Haupterntezeit und neben Erdäpfeln, Kraut und Rüben liegt der Schwerpunkt vor allem bei den Hülsenfrüchten. Ein Acker voller Bohnen, darunter Fisolen und Käferbohnen, verlangt regelmäßige Pflege. Roswitha Pirmann und Tochter Birgit arbeiten beide im Vollerwerb und sind regelmäßig auf dem Markt.
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Immer wieder neu ansetzen für frische Qualität
Zu setzen beginnt die Familie schon Ende März. Es sei ein gewisses Risiko, weil der Hof auf 780 Metern Höhe liege. „Wir setzen immer wieder neu an, so dass wir immer frische Qualität am Markt haben. Auf den alten Sträuchern sind meistens noch sehr schöne Bohnen, aber die ernten wir nicht mehr“, sagt Bäuerin Pirmann.
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Kärnten heute, 31. August
Die Bohnen auf den alten Sträuchern seien zu holzig und nicht mehr so genießbar. „Das ist unmöglich wenn man dann im Mund die Fäden herumzieht. Das will ich meinen Kunden nicht antun, die sollen frische Qualität haben“, so Pirmann.
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Alleine von den Fisolen oder Strankerl werden vier verschiedene Sorten angebaut: „Es ist sehr arbeitsintensiv. Ein Marathon bis man die ganzen Kisten für den Markt beieinander hat. Wenn die Kinder und die Omas nicht mithelfen würden, dann wäre es ein Ding der Unmöglichkeit“, sagt Pirmann.
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Wenn es knackt, dann ist es frisch
„Junges Gemüse ist das Beste“, sagt Pirmann. Wenn man eine Fisole untersucht kann man schnell feststellen ob sie frisch ist. Hat die Bohne Fäden oder nicht, oder knacken sie beim Durchbrechen? "Wenn es schön knackt, dann ist es ein frisches Gemüse“, sagt Pirmann.
Anbau im eigenen Garten
Wer in seinem Garten Hülsenfrüchte anbauen möchte, sollte einiges beachten. Der Boden sollte humusreich sein. Außerdem solle man die Bohnen nicht zu tief und nicht zu seicht setzen. „Wenn ein schweres Gewitter kommt und es sind nur zwei Zentimeter Erde über den Bohnen, dann kann das Gewitter die Erde auswaschen, die Bohnen schauen raus und keimen dann nicht“, erklärt Pirmann.
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Ungekocht giftig
In der Küche von Roswitha Pirmann steht das gesunde Gemüse oft auf dem Speiseplan. Fisolen liefern unter anderem viel Vitamin B5, ein Anti-Stress-Vitamin. Außerdem sind sie, wie alle Hülsenfrüchte, reich an Eiweiß und Mineralstoffen. Gekocht werden sollten sie maximal 20 Minuten lang in Salzwasser. Wenn man Fisolen nicht kocht, sind sie giftig und können Magenbeschwerden, Übelkeit und Erbrechen verursachen.
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Trotzdem meint Pirmann: „Es ist besser sie nicht zu lange zu kochen, sonst werden die Fisolen zu weich.“ Die Farbe würden sie trotz dem Kochen beibehalten. Bei älteren Fisolen würde ein bisschen Natron oder Backpulver helfen, „dass die Farbe schön bleibt und die Bohnen weicher werden“.
Speckbohnen, Strankerlgulasch und Bohnensulze
Speckbohnen sind eine rasch und einfach zubereitete Beilage. Zuerst Zwiebel und kleingewürfelten Speck in Olivenöl glasig werden lassen und mit den Strankerln vermengen. Dann mit Salz und Pfeffer abschmecken und fertig.
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Auch in einem „Strankerlgulasch“ lassen sich die Fisolen gut verarbeiten. Dazu muss man klein geschnittene Zwiebel, Speck und Tomaten in Olivenöl anschwitzen, mit Tomatenmark und Suppe ablöschen. Die Fisolen in kleinere Stücke schneiden und in den Topf dazugegeben. Dann das Gulasch 20 Minuten lang köcheln lassen. Als Beilage eignen sich Erdäpfel.
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Aus Käfer- oder Puffbohnen kann man eine Bohnensulze machen. Zuerst die Bohnen weichkochen, Speisegelatine dazugeben und alles über Nacht in den Kühlschrank stellen. Am nächsten Tag kann man die Sulze mit Zwiebelringen, Essig und Kürbiskernöl marinieren.