Wietersdorfer Tochter Baustoffe verkauft

Fünf Monate nach der Vertragsunterzeichnung ist der Verkauf der Wietersdorfer Baustoff-Sparte an die Baumit Beteiligungen GmbH am Dienstag, erfolgt. Baumit übernimmt die Kärntner Wietersdorfer-Tochter mit insgesamt 650 Mitarbeitern.

Firmenanteile sowie Markenrechte an Baumit und KEMA gehen somit aus Kärnten nach Niederösterreich, teilten die Firmen mit. Über den Kaufpreis gab es keine näheren Informationen. Käufer ist die niederösterreichische Baumit Beteiligungen GmbH, die zur Schmid Industrieholding gehört. Unter der Marke Baumit waren die beiden beteiligten Unternehmen schon bisher Partner. In der w&p Baustoffe GmbH sind bisher die Baustoffaktivitäten der Wietersdorfer Gruppe in mehr als 20 Ländern gebündelt. 225 der 650 Mitarbeiter sind in Österreich tätig, rund 100 davon arbeiten in Kärnten.

Schmid Übernahme Wietersdorfer Tochter Baustoffe

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100 Mitarbeiter in Kärnten betroffen

Betroffen sind rund 50 Mitarbeiter in der Nassproduktion für Putze und Farben in Wietersdorf im Görtschitztal. Je nach Kundenwunsch mischen sie Endbeschichtungen für Innen- oder Außen- Flächen. Produziert werden auch diverse Trockenbaustoffe, auch für den Export.

Übernommen wird neben der Produktion auch das Baumit-Baustoffzentrum in Klagenfurt, mit ebenfalls etwa 50 Beschäftigten. Am Mitwochnachmittag informierte die Geschäftsführung die Kärntner Mitarbeiter. Überlegungen, in Kärnten Standorte oder den Mitarbeiterstand zu reduzieren, gebe es vorerst nicht, sagte der neue Firmenchef, Robert Schmid von der Wopfingergruppe: „Wir werden uns sehr bemühen, die Standorte in Klagenfurt und Wietersdorf auszubauen und alle Mitarbeiter zu bewahren und ihr Know How - und es sind gute Mitarbeiter - zu nutzen. Garantieren kann ich nichts. Ich kenne die Menschen zu wenig, ich muss sie erst kennen lernen. Aber ich gehe davon aus, dass sie sich auskennen und fleißig sind. Ich hoffe, dass wir in ein bis zwei Jahren mit mindestens genau so vielen Mitarbeitern stehen werden.“

Schmid Übernahme Wietersdorfer Tochter Baustoffe

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Wietersdorfer: Konzentration auf Unternehmen

„Mit dem Verkauf der Baustoffsparte werden wir uns in Zukunft gänzlich auf B2B-Märkte (Geschäfte mit anderen Unternehmen; Anm.) fokussieren und schaffen zudem finanziellen Freiraum für Wachstum in jenen Geschäftsfeldern, in denen wir verstärkt Entwicklungspotenzial sehen“, wird Michael Junghans, Geschäftsführer der WIG Wietersdorfer Holding GmbH, in einer Unternehmensaussendung zitiert. Wietersdorfer will sich auf die Geschäftsfelder Zement und Beton, Kalk sowie internationale Beteiligungen zu konzentrieren - mehr dazu in Wietersdorfer Tochter Baustoffe verkauft (kaernten.ORF.at; 16.3.2017).

Schmid: Baumit bleibt Familienunternehmen

Die Schmid Industrieholding GmbH mit Hauptsitz in Niederösterreich ist ein Mischkonzern der Baustoffbranche. Die Unternehmensgruppe erzielte 2016 mit 5.100 Mitarbeitern einen Umsatz von 1,4 Milliarden Euro.

Robert Schmid, der Geschäftsführer der Baumit Beteiligungen GmbH sagte, Baumit sei gemeinsam mit den Wietersdorfern in fast 30 Jahren zu einer „innovativen und verlässlichen Marke“ aufgebaut. Schmid: „Ein Strategiewechsel der Wietersdorfer, die zukünftig den Fokus ihrer Aktivitäten auf andere Wachstumsmärkte legen, hat zur Einigung über den Verkauf geführt. Damit bleibt Baumit ein starkes österreichisches Familienunternehmen, das aus einer gesicherten Position mit multinationalen Konzernen auf Augenhöhe agieren kann."