Bereits sieben Badetote im heurigen Sommer

Die Kärntner Strandbäder sind voll, viele suchen Abkühlung, doch damit steigt auch die Zahl der Badeunfälle. Für die Wasserrettung vergeht kaum ein Tag ohne Suchaktion. Sieben Menschen kamen heuer schon ums Leben, ein Dreijähriger wurde am Samstag gerettet.

Der kleine Bub entkam der Aufsicht seiner Mutter, die mit ihm und zwei kleinen Schwestern am Samstag am Rauschelesee war. Er marschierte allein und unbemerkt in Richtung See. Ein 31-jähriger Mann aus Klagenfurt sah den Kleinen, als er selbst ins Wasser gehen wollte. Der Dreijährige lag im Schilfbereich und schlug entkräftet mit den Händen im Wasser herum. Der Mann brachte das Kind an Land und verständigte die Rettung, die das Kind ins Krankenhaus brachte.

Wasserrettung Baden Schwimmen

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Randolf Hammerl wurde für eine 80-Jährige zum Lebensretter

Arzt wurde zum Lebensretter

Am Samstag wurde der Grazer Arzt Randolf Hammerl zum Lebensretter für eine 80-jährige Frau, die beim Schwimmen im Wörthersee bei Krumpendorf die Kräfte verließen: „Meine Töchter sind an der Boje mit dem Surfbrett gewesen, und ich wollte zu ihnen schwimmen. Ein Hotelgast hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass neben der Boje eine Frau um Hilfe ruft. Ich habe sie dann dort verzweifelt kämpfend gesehen. Sie war schon fast untergegangen, ich habe ihr eine Schwimmnudel gereicht, und dann ist schon meine Tochter mit dem Surfbrett gekommen. Meine Frau und andere Hotelgäste haben mitgeholfen.“ Die Frau war rund 30 Meter vom Ufer entfernt und wurde nach ihrer Rettung ins Krankenhaus gebracht.

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Insgesamt sieben Menschen kamen heuer schon in Kärntner Seen ums Leben, zuletzt eine 79-jährige Frau im Klopeiner See - mehr dazu in 79-Jährige in Klopeiner See ertrunken.

Es geht um Sekunden

Am Sonntag fand beim Promenadenbad in Pörtschach eine Vorführung der Wasserrettung statt, gleichzeitig eine Übung für die Einsatzkräfte und Mahnung für die zahlreichen Zuschauer. Sie sollen sehen, dass es um Sekunden geht, in denen sich entscheidet, ob ein in Not geratener Schwimmer gerettet werden kann oder untergeht.

Sieben Tote bei Badeunfällen sind laut dem Landesleiter der Kärntner Wasserrettung, Heinz Kernjak, besorgniserregend: „Das Auffällige ist, dass es vor allem ältere Menschen betrifft. Wir gehen davon aus, dass es viel mit dem Kreislauf zu tun hat, dass man die Temperaturunterschiede von Wasser zu Luft nicht ganz bewältigt. Eine Baderegel lautet, man solle sich vorher abduschen und nicht hinausschwimmen, wenn man sich nicht ganz fit fühlt. Auch Alkohol ist tabu.“

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Auch Hunde arbeiten bei der Wasserrettung

Es dürfte rund 30 Prozent Nichtschwimmer in Kärnten geben, so Kernjak. Man sollte auf jeden Fall Schwimmhilfen verwenden, das gilt laut Kernjak vor allem für Badegäste ab dem 60. Lebensjahr, um auf Nummer sicher zu gehen. Denn Kreislaufprobleme können überraschend auftreten. Am Montag beginnt eine neuerliche Hitzewelle mit Temperaturen bis 37 Grad, Hochsaison für die Retter.

Badetoter in Wien

Beim Wienerbergteich in Wien-Favoriten ist am Sonntag ein etwa 26 bis 30 Jahre alter Mann ums Leben gekommen. Er konnte nur noch tot aus dem Wasser geborgen werden - mehr dazu in Mann in Wienerbergteich ertrunken (wien.ORF.at)