Der verflixte siebente Fallschirmsprung
Die 47 Jahre alte Angelika Moder, Lehrerin an einer Neuen Mittelschule, hat im Frühjahr mit dem Fallschirmspringen begonnen. Gemeinsam mit zehn Club-Kollegen nimmt sie derzeit an den Flugtagen am Flugplatz Ferlach-Glainach teil. Doch der samstägige Sprung hatte es windbedingt in sich. Die Mitglieder des Kärntner Fallschirmspringerclubs wurden sprichwörtlich „vom Winde verweht“.
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Drei Kollegen Moders konnten sich selbst aus Büschen und Bäumen befreien. Angelika Moder jedoch blieb in einem Baum hängen und musste in 15 Meter Höhe auf Hilfe warten - die Beine auf zwei dünnen Ästen, die Arme um den Baumstamm gewickelt.
Baumstamm schwang mehrere Meter hin und her
Ein Absturz aus 15 Meter Höhe hätte dramatische Folgen gehabt. Doch die Fallschirmspringerin blieb cool. Trotz der prekären Lage auf dem dünnen und mehrere Meter hin und her schwingenden Baum blieb Moder guter Dinge.
Rettung mit glücklichem Ausgang
Fallschirmspringerin Angelika Moder blieb bis zum Schluss „cool“, war dann aber doch froh, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.
Bergretter arbeitete sich nach oben
Paragleiter und Fallschirmspringer, die in Baumwipfeln landen, ist man rund um Ferlach gewöhnt. Drei Ferlacher Bergretter waren dementsprechend schnell zur Stelle. Doch bis sich einer der Männer mit speziellen Steigeisen über einen nebenliegenden Stamm nach oben arbeiten konnte, dauerte es doch seine Zeit. Geleitet wurde die Bergung von Ortsstellenleiter Erwin Oraze: „Wenn der Baum stark genug ist, ist es natürlich auch möglich, auf den Baum zu steigen, in dem der Verunfallte hängt. Aber in diesem Fall ist es sicherer, die Bergung vom Nebenbaum aus zu machen.“
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„Hallo Erde“ - Moders Kommentar nach der Bergung
Nach gut einer Stunde konnte der Bergretter Angelika Moder zu sich hinüber auf den anderen Baum ziehen. Moders Fallschirmlehrer gab vom Boden aus Verhaltenstipps. Danach wurde die 47-Jährige langsam abgeseilt. Erstaunlich gelassen kam sie unten an. Ein bisschen mulmig sei ihr da oben aber schon gewesen, gab sie nach der Rettung zu: "Danke, super. Ich habe nur geschaut, ob ich wo ein freies Platzerl finde. Dann habe ich mir den schönsten und höchsten Baum ausgesucht. Hallo Erde.“
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Fallschirmspringerin ist jetzt „Miss Tree“
Von Springerfreunden wird Angelika Moder jetzt „Miss Tree“, also „Fräulein Baum“ genannt. Den „Ausflug“ in den Baum hat Moder unverletzt - bis auf ein paar blaue Flecken an den Armen - überstanden. Noch am Samstag wurde sie wegen der Bergekostenversicherung zum Bergrettungsfördermitglied. Für Sonntag hat sie sich vorgenommen, wieder in Glainach zu springen.
Link:
- 15 von 10.000 Flugsportlern landen im Baum (kaernten.ORF.at; 16.7.2017)