„Krankenhaus“ für Zwerge im Gurktal

Der Zwergenpark in Gurk sperrt in einer Woche wieder auf. Ein Verein pachtet den Zwergenpark, der zwei Jahre lang geschlossen war von der Gemeinde. Die tausenden vernachlässigten Zwerge werden in einem eigenen „Zwergenkrankenhaus“ repariert.

Die Zwerge wurden zunächst einer gründlichen Reinigung unterzogen. Jetzt gehe es daran, sie zu reparieren und wieder herzeigbar zu machen, erklärt Susanne Bauschke vom Verein „Drehscheibe Glödnitz“: „Manche glänzen schon wirklich wie neu, manche haben noch ein paar Schrammen. Wir haben auch ein Zwergenkrankenhaus eingerichtet. Dort werden diejenigen behandelt, die nur mehr ein Auge oder nur noch ein Bein haben.“

Zwergenpark Gurk Gartenzwerge Pächter gesucht

ORF/Peter Matha

Zwei Jahre lang war der Zwergenpark in Gurk geschlossen. Die Gemeinde konnte die einstige Touristenattraktion nicht mehr gewinnbringend führen. Der Verein „Drehscheibe Glödnitz“ beschloss, den Zwergenpark zu übernehmen.

Um einen symbolischen Euro pachtete er das 4.000 Quadratmeter große Areal in Gurk. „Wir dachten, wir springen ins kalte Wasser, um zu sehen, wie das funktioniert. Ich bin überzeugt, dass es gut klappen wird, weil wir alle sehr motiviert sind“, so Bauschke.

Zug Zwergenpark Gurk

Bauschke

Neue Attraktionen warten im Zwergenpark auf die Besucher

Kräuter, Kunst und Literatur im Mittelpunkt

Auch die Zwerge seien während ihrer unfreiwilligen zweijährigen „Zwangspause“ nicht untätig gewesen, erklärt die „Zwergen-Leihmutter“. Sie hätten eine Abenteuer- und Fortbildungsreise absolviert. „Mitgebracht haben sie viele neue Ideen und Wissen und natürlich neue Freunde. Die Zwerge haben auch ein buntes Sommerprogramm vorbereitet“, sagt Bauschke. Jeweils um 14.00 Uhr gibt es die Möglichkeit, an Veranstaltungen teilzunehmen. Es wird gebastelt, gemalt, es finden Lesungen und Workshops in den Bereichen Kräuter, Kunst und Literatur, sowie Kinderführungen statt. Das detaillierte Programm liegt ab 1. Juli auf.

Zwergenpark sperrt wieder auf

Zwergenpark/Louise Hunkin

Der Zwergenpark ist dann täglich von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Auch Eintritt wird verlangt, um die laufenden Kosten abzudecken. „Nur die Gurker dürfen gratis rein, wie das schon immer war“, sagt Bauschke, die auf viele kleine und große Besucher hofft.

Zwergenpark sperrt wieder auf

Zwergenpark/Louise Hunkin

Nicht nur Zwerge gibt es im Zwergenpark

„Besucher-Knigge“ der Zwerge

Die Zwerge geben den Besuchern ein paar Ratschläge mit auf den Weg, wis sich der Besuch im Zwergenpark besonders erholsam und friedlich gestalten kann:

  • Wovor wir Zwerge wirklich Angst haben sind Kängurus und Hunde. Lasst beides bitte zu Hause, wenn ihr uns besuchen kommt.
  • Verlasst bitte die Wege nicht, weil Wasser und Schienen keine Spielplätze sind. Zum ausgiebigen Herumtoben gibt es den Spielplatz im hinteren Bereich des Parks.
  • Die Menschen, die uns hier ein bisschen helfen, sind keine Zwerge – aber trotzdem manchmal ein bisschen komisch. Macht euch nichts draus. Das legt sich, sobald ihr sie anlächelt.
  • Wer besonders rücksichtsvoll sein möchte, setzt sich eine rote Zwergenmütze auf, wenn er zu Besuch kommt. Das wäre vor allem für die Erwachsenen empfehlenswert, weil sie aufgrund ihrer Größe sonst leicht als Gefahr angesehen werden könnten. Deshalb sollten Erwachsene sich bitte auch in die Hocke begeben, wenn sie mit uns reden. Und die anderen sollten in diesem Falle nur hinter vorgehaltener Hand kichern.
  • Höflichkeit ist uns Zwergen wichtig. Solltet ihr während der Mittagszeit, also zwischen 12.00 und 14.00 Uhr, Stimmen oder Gesang hören, dann wäre ein Besuch beim Arzt kein Fehler. Wir jedenfalls flüstern nur und singen nie, nie, niemals um diese Uhrzeit.