Baukartell: Ermittlungen auch in Kärnten

In den Ermittlungen der Korruptionsstaatsanwaltschaft rund um ein Baukartell soll es laut Zeitschrift News zu einem Knalleffekt gekommen sein. Demnach werde gegen 27 Amtsträger - zum Teil aus Kärnten - wegen unerlaubter Vorteilsannahme ermittelt.

Seit Monaten ermittelte die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft schon gegen eine Reihe von Bauunternehmen wegen verbotener Preisabsprachen. Nun berichtete die Zeitschrift News, dass gegen mehrere Mitarbeiter eines Kärntner Bauunternehmens wegen Betrugsverdachts ermittelt werde. Es seien Computerdateien mit Weihnachtslisten sichergestellt worden. Darauf seien die Empfänger von Tankgutscheinen mit bis zu 300 Euro Bargeld und persönlich übergebenen Kuverts notiert.

Hinweis auf Umfahrung Bad St. Leonhard

Brisant sei die Liste der Empfänger: Es soll sich um zwei Landesbeamte, einen Bezirkshauptmann, Mitarbeiter von Straßenbauämtern, der Asfinag und der Polizei handeln. Konkrete Details zu Kärnten sind noch nicht bekannt, lediglich, dass als verdächtig eingestufte Notizen zur Umfahrung von Bad St. Leonhard gefunden worden seien.

Die Korruptionsstaatsanwaltschaft bestätigte dem ORF am Freitag, dass die Ermittlungen wegen Absprachen zu Bauverfahren ausgeweitet wurden. Nun würden auch Korruptionsvorwürfe untersucht. Details der Ermittlungen könnten aus taktischen Gründen nicht genannt werden. Polizeisprecher Rainer Dionisio sagte, ihm seien keinerlei Ermittlungen gegen Kärntner Polizeibeamte im Zusammenhang mit der Bauwirtschaft oder mit Bestechung bekannt.