Bergretter: 665 Einsätze im Jahr

665 Einsätze leisteten die Bergretter im vergangenen Jahr. Die Hälfte davon waren Einsätze auf der Piste, die andere Hälfte waren Unfälle im alpinen Bereich, Sucheinsätze und Einsätze bei Forstunfällen.

Der Österreichische Bergrettungsdienst ist die älteste alpine Rettungsorganisation der Welt. Am Samstag trafen einander die mehr als eintausend Kärntner Mitglieder zur Jahreshauptversammlung im Rathaussaal in Ferlach. Dabei ließ die Bergrettung das letzte Jahr Revue passieren und ehrte ihre langjährigen Mitglieder. Insgesamt 1.036 Kärntner engagieren sich ehrenamtlich, 824 versehen aktiv ihren Dienst. Unter diesen Ehrenamtlichen sind auch 51 Frauen. Eine davon ist Doris Matha, die als erste Frau zur Ortsstellenleiterin von Hermagor gewählt worden ist - mehr dazu in Bergrettung: Erste Frau leitet Ortsstelle.

Spektakulär: Bergung nach Absturz in Schobergruppe

Nach dem spektakulärsten Einsatz im vergangenen Jahr gefragt, sagte der Landesleiter der Bergrettung, Otmar Striednig, das sei sicher der Einsatz in der Schobergruppe, auf der Elberfelberhütte gewesen, bei der der Kunstflugpilot Hannes Arch mit dem Hubschrauber tödlich verunglückt ist: „Bis sich die Alarmierung durchgesetzt hat, bis sich unsere Leute in Bewegung gesetzt haben, wir mussten in der Nacht drei Stunden aufsteigen. Drei Notärzte waren auch dabei. In den frühen Morgenstunden waren wir dann beim Wrack und konnten Gott sei Dank noch den Hüttenwart lebend heraus bringen, der auch in dem Hubschrauber gesessen ist.“ - mehr dazu in Das lief vor dem Absturz falsch.

So schnell wie möglich am Einsatzort zu sein und Leben zu retten, das treibt die Männer und Frauen der Bergrettung an. Doch was bewegt Menschen dazu, für die Rettung anderer das eigene Leben zu riskieren. Striednig: „Das sind Alpinisten mit Liebe zur Natur und zum Berg. Die wollen generell helfen.“

Gletscher schmelzen: Mehr Steinschlag

Oft über Jahrzehnte im Einsatz, erleben Kärntens Bergretter auch den Klimawandel im alpinen Gelände mit. Striednig: „Im heißen Sommer schmelzen die Gletscher. Dadurch entsteht auch mehr Gefahr durch Steinschlag. Die Wanderwege führen dort vorbei. Da verändert sich was und aus dem heraus passieren auch manchmal Unfälle.“

Alarmiert werden die Bergretter via SMS von der Landesalarm- und Warnzentrale. Durch die enge Zusammenarbeit zwischen den 18 Ortsstellen komme es auch nie zu Engpässen. Nachwuchssorgen gebe es ebenfalls keine, sagte Striednig.

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