Umweltmediziner: Nur ein Kandidat gefunden

Das Land Kärnten sucht seit Jahren einen Umweltmediziner. Nach einer österreichweiten Stellenausschreibung wurde nun ein Kandidat gefunden. Angestellt ist er aber noch immer nicht, denn es gibt noch Gehaltsverhandlungen.

Für die Stelle als Umweltmediziner haben sich trotz österreichweiter Ausschreibung und eines Sondervertrages mit mehr Gehalt nur zwei Personen beworben. Einer der Kandidaten ist aber gar nicht erst zum Hearing erschienen, die Auswahl, die das Land jetzt hat, ist damit also „begrenzt“.

„Wirklich ein geeigneter Kandidat“

Der bestgereihte bzw. einzige Kandidat soll aber alle nötigen Voraussetzungen für den Posten mitbringen, nämlich ein Studium der Humanmedizin und das Ius practicandi, so Markus Melcher - ihm obliegen die Personalangelegenheiten des Landes: „Er wäre ein wirklich geeigneter Kandidat für das Land Kärnten, mit mehrjähriger Berufserfahrung, und würde den Bereich des Umweltmediziners bestens abdecken.“

Warum sich so lange niemand für den Posten beworben hat, darüber darf getrost spekuliert werden: Die große Verantwortung dürfte ein gewichtiger Punkt sein, das niedrige Einstiegsgehalt von 2500 Euro brutto ebenfalls. Auch über den finanziell besser dotierten Sondervertrag, der jetzt ausgeschrieben worden ist, will der Kandidat noch verhandeln.

Ex-Umweltmedizinerin: (K)ein Spielball der Politik

Bis 2003 war die Klagenfurter Bürgermeisterin Umweltmedizinerin des Landes. Maria Luise Mathiaschitz von der SPÖ erklärt sich das gedämpfte Interesse so: "Man ist natürlich Spannungsfeld zwischen der Politik und den Anrainern. Man benötigt in dieser Position auch die Rückendeckung der Politik und darf nicht zu deren Spielball werden. Wir brauchen dort eine gefestigte Persönlichkeit, die auch schwierige Themenbereiche erklären kann.“

Angesichts zahlreicher Umweltprobleme rund um Bor, HCBD, Uran, Glyphosat und nicht zuletzt HCB musste das Land in den vergangenen beiden Jahren die fehlende Expertise extern zukaufen, z.B. von der MeduniWien - wie viel Geld dafür ausgegeben worden ist, ist nicht bekannt. Mit dem neuen Umweltmediziner dürfte die Arbeit wenn schon nicht günstiger dann jedenfalls schneller gehen. Beim Land ist man zuversichtlich, sich mit dem verbliebenen Bewerber einigen zu können. Wieviel Gehalt man demjenigen angeboten hat, darüber will man sich beim Land nicht äußern.

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