Nach HCB-Skandal: EU senkt Grenzwerte

Rund zwei Jahre nach dem HCB-Skandal im Görtschitztal senkt die EU Grenzwerte für das Umweltgift in Nahrungsmitteln wie Milch oder Fleisch. Der Anstoß dazu kam aus Kärnten, kurz nachdem die HCB-Belastung in Lebensmitteln bekannt wurde.

Das krebserregende Gift ist langlebig. Um es aus den Körpern herauszubekommen, muss mehr ausgeschieden, als über die Nahrung zugeführt werden. Mit der Grenzwertsenkung kann das erreicht werden. Die EU lenkte - nach dem Kärntner Vorstoß - ein: Milch und Fleisch dürften künftig nur noch 0.005 Milligramm HCB pro Kilogramm enthalten. Der Wert wurde somit um das 40-Fache gesenkt. Ulrike Lunacek, Vizepräsidentin des EU-Parlaments, sagte, die geänderte Verordnung werde am 10. Mai in Kraft treten.

HCB Neue Standards

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Umweltmediziner Hans-Peter Hutter neben Ulrike Lunacek, Vizepräsidentin des EU-Parlaments und Umweltlandesrat Rolf Holub

Umweltmediziner: Maßnahmen greifen langsam

Im Görtschitztal wurde dies über Empfehlungen an die Bevölkerung bereits umgesetzt. Bluttest zeigen erste Erfolge, sagt Umweltmediziner Hans-Peter Hutter. Die Belastung werde zwar keineswegs von heute auf morgen aus dem Blut der Betroffenen verschwinden, aber „man sieht medizinisch eindeutig, dass sich eine Verbesserung eingestellt hat.“ Die nächste Testreihe folgt im Februar.

Umweltlandesrat Rolf Holub sagt, die Görtschitztaler würden jetzt wissen, „dass das, was wir ihnen erklärt haben, medizinisch einen Sinn macht und für ganz Europa gilt.“

HCB Neue Standards

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Prozessauftakt gegen Wietersdorfer

Die Justiz ermittelt unterdessen gegen das Wietersdorfer Zementwerk als Verursacher der HCB-Belastung. Nächste Woche startet der erste Schadenersatzprozess.

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