Razzia gegen Schlepperbanden

Bei einer europaweiten Großrazzia gegen Schlepper sind am Mittwoch auch Befragungen in Kärnten durchgeführt worden, die Ermittlungen laufen. Bundesweit wurden Grenzen, Züge und Unterkünfte kontrolliert, ein Schlepper wurde verhaftet.

Es war eine europaweite Großaktion der EUROPOL gegen die internationale Schlepperkriminalität über die Balkanroute. Durchsucht wurden Verstecke von Schleppernetzwerken in Österreich, Deutschland, Ungarn, Rumänien und Bulgarien. In Österreich wurden unter der Leitung des Bundeskriminalamtes Grenzübergänge, internationale Transportmittel und Unterkünfte kontrolliert. Dabei wurde ein Schlepper verhaftet und 58 Personen aufgegriffen.

In Kärnten wurden in Villach zwölf illegal eingereiste Personen befragt. Die Ermittlungen laufen, deswegen gibt es zum Ergebnis vorerst keine weiteren Informationen, hieß es am Donnerstag vom Bundeskriminalamt. Ziel der Befragungen war auch, Informationen über die Täter zu bekommen, sagte Pressesprecher Vincenz Kriegs-Au.

Aufgriffe an Grenzen und in Zügen

Erfolge verzeichnete die Razzia an einigen Grenzübergängen: In Nickelsdorf wurden insgesamt 25 Personen aus Afghanistan und Pakistan aufgegriffen. In Spielfeld wurde ein kroatischer Staatsbürger festgenommen, der zwei kosovarische Staatsbürger in seinem Fahrzeug schleppte. In Zügen Richtung Italien konnten 20 illegal eingereiste Personen aufgegriffen werden. In Tirol wurde in einem Bus und einem Zug sechs illegal eingereiste Personen aufgegriffen.

Illegale Migration „weiter hoch“

Die illegale Migration in die EU sei weiter auf hohem Niveau, hieß es am Donnerstag vom Bundeskriminalamt. Ziel der Großrazzia war, "die menschenunwürdig international operierenden Schleuserbanden entlang der Balkanroute ausfindig zu machen und ihnen ihr schmutziges Handwerk zu legen“, erklärte der Präsident des deutschen Bundespolizeipräsidiums, Dieter Romann. Kampfbereit zeigte sich am Donnerstag auch Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP): „Wir werden auch weiterhin alles unternehmen, um dieser menschenverachtenden Art der Kriminalität Einhalt zu gebieten.“

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