Anadi-Bank von „Rucksack Heta“ befreit

Die Anadi-Bank, die aus der Hypo Österreich hervorgegangen ist, kündigt an, dass die Bank nach dem Abbau von mehr als 100 Mitarbeitern nun gut aufgestellt sei und wieder wachsen möchte. Man sei den „Rucksack Heta“ endgültig los.

Die Austrian Anadi Bank wäre auf sämtliche Heta-Bedrohungen vorbereitet gewesen, sagte Vorstandschef Christoph Raninger am Mittwoch. Die Unsicherheit bis zur Lösung habe 2016 aber lange wie ein Klotz am Bein gewirkt. Man konnte den schweren Rucksack nun ablegen, man gehe gestärkt daraus hervor. Man könne erstmals unbelastet in ein volles Geschäftsjahr gehen.

Filialen und Mitarbeiter einspart

Dafür stellte die Anadi Bank vieles um. Statt 15 gibt es österreichweit nur noch zehn Filialen, sieben davon in den Kärntner Bezirksstädten. Die Zahl der Mitarbeiter wurde deutlich verkleinert, laut Raninger von 430 auf nunmehr 315 Vollzeitkräfte. Auf diesem Niveau wolle man bleiben. „Wir haben unseren Personalstand an die Organisationsstrukturen und die Größe der Bank angepasst.“ Mit dem Sozialplan sei man quasi durch.

In Kärnten sind das Land und die Gemeinden wichtige Kunden der Anadi Bank, ebenso Klein- und Mittelbetriebe. Dank der Kontakte der indischen Eigentümerfamilie Kanoria sieht man sich auch als Brücke nach Indien.

Anadi Bank Christof Ranninger Vorstandsvorsitzender

ORF

Christof Raninger, Vorstandsvorsitzender der Anadi-Bank

Beratung zunehmend mobil

Nach eigenen Angaben betreut die Anadi Bank rund zehn Prozent aller Privatkunden in Kärnten. Neue gewinnen will die Bank künftig verstärkt im Osten Österreichs. Man setzt auf Geschäfte und Beratung online, über das Telefon und vor allem auch mobil, nach dem Motto immer und überall erreichbar zu sein. Gerade bei jüngeren Menschen gebe es laut aktuellen Studien einen regelrechten Kulturwandel, so Raninger: „70 Prozent dieser Leute gehen lieber zum Zahnarzt, als in eine Bankfiliale. Und ein Drittel glaubt, dass es in fünf Jahren das klassische Bankgeschäft nicht mehr geben wird oder war noch nie in einer Filiale.“

Darauf fühlt sich die Austrian Anadi Bank gut eingestellt. Mit einer Kernkapitalquote von 15,7 Prozent zum Halbjahr 2016 habe man einen vergleichsweise großen Risikopolster, um wachsen zu können.

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