Tourengehen auf Skipisten meist verboten

Abseits der Skipisten sucht man den Schnee derzeit fast überall vergebens. Viele Tourengeher verlagern ihr Hobby daher gezwungenermaßen auf die mit Kunstschnee präparierten Pisten. Das allerdings ist in den meisten Kärntner Skigebieten nicht erlaubt.

Naturschnee suchen Skitourengeher in diesem Winter bisher fast in ganz Kärnten vergeblich. Wer sein Hobby trotzdem ausüben will, muss notgedrungen auf beschneite Pisten ausweichen. Ein Rundruf des ORF Kärnten in den größeren Kärntner Skigebieten zeigt, dass das Tourengehen fast überall verboten ist.

Josef Bogensberger, Bergbahnenchef am Katschberg, sagt, es sei auf den Pisten kein Platz. Bereits im vergangenen Winter musste dort das Tourenskigehen aufgrund des fehlenden Naturschnees verboten werden: „Das ist ein Haftungsthema. Wenn ein Skifahrer, der die Piste hinunterfährt, mit einem Tourengeher kollidiert, der bergauf steigt, hängen haftungstechnisch alle drei - also der Bergbahnenbetreiber, der Skifahrer und der Tourengeher - mit drinnen. Aufgrund dessen haben wir die Reißleine gezogen und das Tourengeherverbot verhängt.“

Gerlitzen: Tourengeher zahlen Nutzungsgebühr

Mit Schildern werden die Tourengeher darauf aufmerksam gemacht, dass sie nicht über die präparierte Piste aufsteigen dürfen. Am Nassfeld und am Goldeck sind Tourengeher unerwünscht. Auf der Gerlitzen müssen die Wintersportler für die Parkplatz- und Pistenbenützung zwar fünf Euro bezahlen. Das stört aber nur wenige, wohl auch angesichts rundum schneeloser Gipfel.

Tourengeher am Dreiländereck

ORF

Skitourengeher

Manfred Berger, Chef der Pistensicherheit: „Deswegen sind die Tourengeher durchwegs bereit, eine Saisonkarte zu kaufen oder zumindest die Tageskarte. Sie können dann ihren Sport da in Klösterle auf der breiten Piste ausüben. Es gibt eine eigene Spur für Tourengeher, die diese benützen können.“

Alpenverein: Pisten als Naturraum

Rein rechtlich ist ein Pistenverbot für Tourengeher umstritten. Der österreichische Alpenverein argumentiert, dass Pisten auch als Naturraum anzusehen seien und deshalb Personengruppen nicht verbannt werden dürften.

Am Nassfeld und am Katschberg sieht man das zwar anders. Von Strafen für Tourengeher auf der Piste will Bogensberger aber nichts wissen: „Bei Kontrollfahrten werden die Betroffenen auf das Verbot aufmerksam gemacht, aber Polizei spielen wir nicht.“

In Skigebieten, wo nur schmale Kunstschneebänder zur Verfügung stehen, stellt sich die Frage, ob man die Ski nicht lieber gegen die Wanderschuhe tauschen solle, so Michael Larcher, der Leiter der Bergsport Abteilung im Alpenverein.

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