Hofburg-Wahl: Kärnten wurde etwas grüner

Anders als im Bundesschnitt haben die Kärntner am Sonntag bei der Bundespräsidenten-Wahl mehrheitlich Norbert Hofer gewählt. Allerdings wurde auch Kärnten - vor allem rund um Klagenfurt - etwas grüner.

Klagenfurt und einige Gemeinden um die Landeshauptstadt wurden bei der Stichwahl zwischen Alexander Van der Bellen und Norbert Hofer grün. Dazu zählen Köttmannsdorf, Ludmannsdorf, Krumpendorf, Keutschach, Maria Saal, Maria Wörth oder Feistritz im Rosental. Keine Überraschung gab es in Zell, dort erreichte Alexander van der Bellen mehr als 76 Prozent der Stimmen. Der Großteil Kärntens blieb bei der Wiederholung der Bundespräsidenten-Stichwahl aber blau – mehr dazu in Hofburg-Wahl: Kärnten wählte wieder Blau.

Norbert Hofer erreichte Kärntenweit 56,6 Prozent der Stimmen, Alexander Van der Bellen 43,4 Prozent. Dieser Abstand wird sich nach Auszählung der Wahlkarten erfahrungsgemäß noch ein wenig zu Gunsten von Van der Bellen verringern, auch wenn sie am Endergebnis nichts mehr ändern. Am späten Nachmittag sollte das vorläufige Endergebnis der Wahl feststehen, seit 9.00 Uhr Früh werden in ganz Österreich die Briefwahlstimmen ausgezählt. Amtlich wird das Ergebnis erst am 15. Dezember, bis zum 22. Dezember läuft dann die Einspruchsfrist.

Bundespräsidentenwahl Ergebnis Urnenwahl

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Fünf rote Städte wählten Blau

Blaue Hochburgen bleiben einige Gemeinden im Möll- und im Gurktal, auch wenn Hofer im Vergleich zur aufgehobenen Stichwahl diesmal Stimmenverluste hinnehmen musste. Fast 80 Prozent der Stimmen erreichte Hofer in Stall im Mölltal, 78,3 Prozent in Deutsch Griffen, in Glödnitz knapp 73 Prozent.

In gleich fünf von roten Bürgermeistern geführten Städten hatte Norbert Hofer die Nase vorne und zwar in Spittal, Wolfsberg, Völkermart, St. Veit und Villach. In Wolfsberg bekam Hofer sogar mehr als 60 Prozent, in St. Veit mehr als 55, in Villach mehr als 53 Prozent der Stimmen. Spannend könnte es noch im Bezirk Hermagor werden. Dort hat Hofer nur einen geringen Vorsprung auf Van der Bellen und die Wahlkarten sind noch nicht ausgezählt, die Stadt Hermagor holte Van der Bellen bereits. Auch Mallnitz ist ein grüner Fleck auf der Landkarte in Oberkärnten.

Die Wahlbeteiligung lag in Kärnten bei rund 64 Prozent, damit sind vier Prozent mehr Menschen zur Urne gegangen als noch bei der aufgehobenen Stichwahl – mehr dazu in Stichwahl: 440.890 Kärntner stimmberechtigt. Von den 441.000 Wahlberechtigten sind am Sonntag laut Wählerstromanalyse des Sora-Instituts 134.000 zu Hause geblieben und haben nicht gewählt, also knapp ein Drittel der Kärntner.

96 Prozent wählten schon im Mai Hofer

168.000 Kärntner stimmten am Sonntag laut Wählerstromanalyse für Norbert Hofer. Der Großteil davon, nämlich 163.000 oder 96 Prozent, wählte bereits im Mai Hofer. Dazu kommen 1.000 Stimmen von Wählern, die bei der aufgehobenen Stichwahl im Mai für Alexander Van der Bellen stimmten und 4.000 Stimmen von Kärntnern, die im Mai nicht wählten. 139.000 Stimmen haben die Kärntner für Alexander Van der Bellen abgegeben. 120.000 davon, als 98 Prozent, stimmten auch schon im Mai für den künftigen Bundespräsidenten. 3.000 haben im Mai noch für Norbert Hofer gestimmt und 16.000 Stimmen kommen von jenen, die im Mai nicht gewählt haben.

Anders als bei den bisherigen Wahlen sind die Wählerströme diesmal nur bedingt vergleichbar, weil sich die Zahl und die Zusammensetzung der Wahlberechtigten änderten. Am Sonntag gab es um 455 Wahlberechtigte mehr, als bei der aufgehobenen Stichwahl im Mai. Diesmal ließen sich mehr Auslandsösterreicher ins Wählerregister aufnehmen. Außerdem durften alle Jugendlichen wählen durften, die mittlerweile 16 Jahre alt geworden sind, auf der anderen Seite sind mittlerweile einige Wähler verstorben, die im Mai gewählt haben.

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