Wenn Frauen ihr Schweigen brechen

Frauenschicksale, Jahre und Jahrzehnte unter den Teppich gekehrt: Herausgeberin Katharina Springer brach das Schweigen und veröffentlichte in ihrem Buch „Unterm Teppich“ 17 Schicksale von anonymen Autorinnen.

Was bewegt Kärntens Frauen? Welche geheimen Wünsche und Sehnsüchte haben sie? Mit welchen Schicksalsschlägen müssen sie fertig werden? Mit diesen und mehr Fragen beschäftigt sich das Buch. Am Anfang des Projektes stand der Aufruf, noch nie Erzähltes als Texte einzusenden. Eineinhalb Jahren sammelte Springer Geschichten von Kärntner Frauen für Kärntner Frauen. Die 17 anonymen Geschichten stammen auch aus der Feder der jeweiligen Protagonistin. Liebesgeschichten, traumatische Erlebnisse, zermürbender Alltag und Missbrauch sind Themen, die die Frauen aufgreifen.

Erlös für Frauenberatungsstellen

Am Dienstag wurde das Buchprojekt „Unterm Teppich“, eine Initiative des Kärntner Frauenreferates mit Herausgeberin Katharina Springer, präsentiert. Es ist in allen Kärntner Buchhandlungen erhältlich, der Reinerlös kommt den Kärntner Frauenberatungsstellen zugute.

Die heilende Kraft des Schreibens

Herausgeberin Katharina Springer wollte mit den Buch Frauen vor allem den Mut geben, über ihre Sorgen und Schicksale zu sprechen. Das sei der der erste Weg zur Heilung, sagt sie. Deswegen habe es auch Unterstützung vom Frauenreferat des Landes gegeben, so Frauenreferentin Beate Prettner (SPÖ): „Wir wollten Frauen ermutigen, ihr Schicksal nicht über sich ergehen zu lassen, sondern aktiv mitzugestalten und auch keine Scheu zu haben, sich öffentlich zu bekennen.“

Mit dem Buch konnten sich Frauen Belastendes anonym von der Seele schreiben , sagt auch Frauenbeauftragte Michaela Slamanig. Entstanden ist ein Buch mit ausgewählten Texten in Prosa und Lyrik, voller Wünsche und Sehnsüchte, Ängste und Sorgen. Es erzählt von großem Leidensdruck, von der Befreiung aus bedrückenden Lebenssituationen aber auch von Liebe, Mut und Hoffnung und vom Immer-wieder- Aufstehen.

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