Erdnusssnips statt Cannabis „verkauft“

Die Polizei hat einen lange zurückliegenden „Cold Case“ aufgeklärt: Ein 18-Jähriger versuchte 2013, Erdnusssnips statt Cannabis zu verkaufen. Im Zuge des fragwürdigen Deals kam es zum schweren Raub und einer versuchten Erpressung.

Der Vorfall, den die Beamten der Polizei Velden jetzt geklärt haben, hat sich bereits in den Wintermonaten des Jahres 2013 zugetragen. Weil die Polizei schon seit einem halben Jahr im Umfeld des damaligen Opfers ermittelt, konnte der in Wernberg beheimatete Fall aber nun aufgeklärt werden.

Dealer verpackte Erdnusssnips in Folie

Das suchtgiftkranke Opfer, ein damals 21-Jähriger aus dem Bezirk Villach Land, wollte Cannabis um 200 Euro von einem 18-Jährigen kaufen. Weil der das Suchtgift nicht auftreiben konnte, verpackte er stattdessen „Erdnusssnips“ in Folie. Dem 21-jährigen Käufer fiel bei der Übergabe auf, dass mit dem vermeintlichen Päckchen „Cannabiskraut“ etwas nicht stimmt und verweigerte die Übernahme.

Opfer mit Machete zu Geldübergabe gezwungen

Dealer und Käufer gerieten in Streit. Auch ein damals 20-Jähriger und eine 16-Jährige mischten sich ein, schließlich drängten alle drei den 21-Jährigen, die 200 Euro zu bezahlen. Als der aber keine Anstalten dazu machte, zog der 20-Jährige eine Machete, setzte sie dem 21-Jährigen an den Hals und zwang ihn, das Geld herauszugeben. Aus Angst, verletzt zu werden, bezahlte der 21-Jährige die 200 Euro, warf das Päckchen aber auf den Boden.

Gewalt angedroht um weiter Geld zu erpressen

Einige Tage später versuchte der 18-Jährige, telefonisch Geld von seinem Opfer zu erpressen. Er drohte, ihn und dessen Freundin zusammenzuschlagen. Laut Polizei kam es aber zu keiner Geldübergabe mehr. Bei seiner Einvernahme gab der 18-Jährige an, das Geld selbst für Drogen gebraucht zu haben. Alle Beschuldigten wurden bei der Staatsanwaltschaft angezeigt.