Flächendeckende Darmvorsorge „unmöglich“

Am 7. November war „Weltdarmtag“. Am wichtigsten ist bei Darmkrebs die Vorsorge, daran hapert es aber, sagt der Leiter des Darmzentrums St. Veit. Die Wartezeiten sind lang, Fachärzte total überlastet. Eine flächendeckende Vorsorge ist damit unmöglich.

Das Darmzentrum des Krankenhauses St. Veit/Glan wurde von der Deutschen Krebsgesellschaft zum dritten Mal mit einem Gütesiegel ausgezeichnet. Nur ein weiteres Krankenhaus in Österreich und ganz wenige europaweit tragen das internationale Gütesiegel der deutschen Krebsgesellschaft. Das Darmzentrum wurde genau unter die Lupe genommen. Es bietet Tumorpatienten Behandlung und Betreuung von Chirurgie bis hin zu Psychotherapie,

Jörg Tschmelitsch ist der Leiter des Darmzentrums. Er sagte, jeder einzelne Patient werde von einem Expertenteam besprochen und ein Therapieplan erstellt. Der Plan werde mit dem Patienten und den Angehörten besprochen und durchgeführt. Die Zertifizierung garantiert, dass dies internationalen Standards folge, so Tschmelitsch.

„Flächendeckende Vorsorge unmöglich“

Ein ganz wichtiger Faktor, um Darmkrebs zu verhindern oder gut behandeln zu können, ist die Vorsorge. Diese werde in Österreich viel zu selten angeboten. Derzeit geht nur jeder zehnte Österreicher zur Vorsorge. Auch in Kärnten ist das nicht anders. Und selbst da müssten noch relativ lange Wartezeiten in Kauf genommen werden, sagte Tschmelitsch: „Die Wartezeiten sind lange und die Kollegen, die Frühuntersuchungen machen, sind massiv überlastet. Außerdem werden die Auflagen immer strenger, sodass eine flächendeckende Vorsorge für die Bevölkerung völlig unmöglich ist.“

Bei frühem Erkennen gute Heilungschancen

Generell gilt, dass ab 50 das Risiko für Darmtumore rapide ansteigt. Tritt in Familien gehäuft schon im frühen Lebensalter Krebs auf, müsse die Vorsorge schon sehr früh begonnen werden. Früh erkannt ist Darmkrebs gut behandelbar, so Tschemlitsch. Wenn man entsprechende Schritte setzt, gebe es eine hohe Wahrscheinlichkeit, diese Patienten vollständig heilen zu können.

400 Menschen erkranken jährlich in Kärnten an Darmkrebs. Warnzeichen sind Blut im Stuhl, unregelmäßiger Stuhlgang, Gewichtsverlust und eine gestörte Nachtruhe wegen unklarer Bauchbeschwerden. Dann sei es aber schon höchste Zeit, einen Facharzt aufzusuchen, sagte Tschmelitsch.