Hohe Schulden: Millstatt schließt Schule

4,5 Mio. Euro Schulden hat die Kärntner Gemeinde Millstatt. „Eine Katastrophe“, sagt der neue Bürgermeister Johann Schuster (SPÖ). Nun wurde ein Entschuldungskonzept vorgelegt, unter anderem muss eine Volksschule zugesperrt werden.

Rund 400.000 Euro Einnahmen hat die Gemeinde Millstatt jährlich, 4,5 Millionen Euro an Schulden müssen abgebaut werden - mehr dazu in Millstatt drückt der Schuldenberg. Bürgermeister Johann Schuster übernahm im Vorjahr das Amt - und die Schulden. Ja, die Finanzsituation sei eine Katastrophe, sagte der Bürgermeister am Donnerstag zum ORF.

Jetzt muss gespart werden, ein Entschuldungskonzept wurde dem Land kürzlich vorgelegt. Ziel sei, so Schuster, den Schuldenberg bis zum Ende seiner Legislaturperiode im Jahr 2021 zu halbieren. Das Entschuldungskonzept sieht einen rigorosen Sparkurs vor. So muss eine Volksschule ab dem Schuljahr 2017/2018 zugesperrt werden. Ob die Volksschule Millstatt oder Obermillstatt betroffen sein wird, das sei noch nicht klar, sagt Bürgermeister Schuster.

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Gemeinde verkauft Grundstücke

Auch werden einige Grundstücke der Gemeinde verkauft, zum Beispiel die Grundflächen der Gemeindegärtnerei. „Das sind 3.500 Quadratmeter in allerbester Baugrund-Lage“, so der Bürgermeister. Derzeit laufen die Verkaufsverhandlungen.

Weitreichende Einsparungen soll es auch durch Neustrukturierungen in der Verwaltung geben. Es sollen zwar keine Mitarbeiter gekündigt werden, Stellen werden aber nicht mehr nachbesetzt, wenn Mitarbeiter in Pension gehen. Von den 30 Mitarbeitern würden im nächsten Jahr drei in Pension gehen, so Schuster.

Gebühren wurden erhöht

Einige Sparmaßnahmen wurden bereits umgesetzt. So wurden die Gebühren in der 3.400-Einwohner-Gemeinde erhöht, teurer wurde zum Beispiel das Wasser, die Plakatierung und die Hundesteuer. Dabei habe man sich an den Nachbargemeinden orientiert, die Erhöhungen seien längst fällig gewesen, sagt der Bürgermeister.

Das Entschuldungskonzept beinhalte eine klare Aufstellung der zu erwartenden Kosten und der zu erwartenden Einsparungen. Vom Land habe es dafür Zustimmung gegeben, „und auch das Signal helfend einzugreifen, wenn sich auch die Gemeinde bemüht.“

Sprungturm wird renoviert

Der unter Denkmalsschutz stehende Sprung- und Rutschturm in Millstatt, der nach einem Unfall seit acht Jahren gesperrt ist, soll trotz Sparmaßnahmen renoviert werden. Bei mehreren Stellen wurde bereits um Förderungen angesucht. Auch das Land habe schon eine Förderzusage gegeben, sagt der Bürgermeister. Ziel sei, den Turm in der kommenden Saison wieder zu eröffnen, denn er sei das Wahrzeichen am Millstätter See.

Sprungturm Millstatt

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