Kinder verbringen Herbstferien im Hort

Die Volksschule Liebenfels startet am Dienstag in zwölftägige Herbstferien, weil sich Lehrer und Eltern dafür ausgesprochen haben. Viele Eltern der 110 Kinder müssen aber arbeiten, so verbringen ihre Kinder die Ferien im Hort.

Mehr als 50 Kinder werden an Schultagen im Hort betreut. Hortleiterin Brigitte Eberhard sagte, der Urlaub sei meistens schon verbraucht. Man habe während der Ferien von 7.00 bis 17.00 Uhr offen, mehr als 20 Kinder seien angemeldet. Direktor Gerold Leitner will dennoch an den Herbstferien festhalten, auch andere Direktoren hätten sich bei ihm gemeldet und wollen Herbstferien einführen.

Ältere Schüler gegen Herbstferien

Herbstferien flächendeckend anzubieten, sei eine Illusion, sagte Rudolf Altersberger, der Präsident des Landeschulrates für Kärnten. Er beruft sich auf eine Umfrage unter Lehrern, Eltern und Schülern. Das Ergebnis: Je älter die Schüler, desto eher wollen sie bis Weihnachten ohne Lernunterbrechung durchmachen - mehr dazu in Umfrage klar gegen Herbstferien.

Am Land eher Zustimmung

Bei den Lehrern gab es dasselbe Ergebnis, sagte Altersberger. Auch Pädagogen halten Herbstferien für nicht zielführend, 70 Prozent der Lehrer sprachen sich dagegen aus. Bei den Eltern habe sich laut Altersberger ein klares Stadt-Land-Gefälle ergeben. Eltern am Land würden Herbstferien gutheißen, jene in der Stadt lehnen sie eher ab: „Weil auch die Familienverhältnisse anders sind. In der Stadt gibt es das Problem der Kinderbetreuung, viele Alleinerzieherinnen sind betroffen, die arbeiten müssen.“

Tourismusbetriebe besonders betroffen

Wem nützen Herbstferien, wenn Eltern, Lehrer und auch Schüler dagegen sind? Dazu sagte Altersberger, man höre in Gesprächen, dass vor allem die Eltern, die einen Tourismusbetrieb haben, im Sommer, in der Hochsaison, kaum Zeit für ihre Kinder haben. In der Nachsaison hätten sie dann die Möglichkeit, mit ihren Kindern in die Ferien fahren. Schulen könnten außerdem immer autonom entscheiden, ob sie Herbstferien wollen oder nicht. Das Thema würde immer stark polarisieren, so der Landesschulrat.