Umfrage klar gegen Herbstferien

Alle Jahre wieder setzt im Sommer eine Diskussion über die Verkürzung der Sommerferien zugunsten von Herbstferien ein. Die Kärntner Hoteliers und die Arbeiterkammer sind dafür, eine vom Landesschulrat durchgeführte Umfrage ist aber negativ.

Die Touristiker erhoffen sich durch Herbstferien eine Belebung der Nachsaison. Auch die Arbeiterkammer zählt zu den Befürwortern. Beim Landesschulrat in Kärnten ist man allerdings skeptisch. Die Erfahrung zeige, dass es keinen großen Wunsch nach Veränderung der Ferienordnung gebe, so Landesschulratspräsident Rudolf Altersberger: „Es hat in Kärnten die Möglichkeit gegeben, schulautonom für Herbstferien zu entscheiden und damit den Schulbeginn um eine Woche vorzuverlegen. Von ca. 400 Schulen haben sechs oder sieben diese Möglichkeit genutzt – also relativ wenig.“

Am Land mehr Bereitschaft für Herbstferien

Hauptsächlich betraf das Volksschulen in Tourismusgebieten, aber auch zum Beispiel in St. Veit, so Altersberger. „Das Argument war, dass den Eltern während der Saison wenig Zeit für die Kinder bleibt.“

Eine Umfrage unter Lehrern, Eltern und Schülern ergab eine eindeutige Mehrheit gegen Herbstferien. „Vor allem bei den Lehrern war die Ablehnung mit 70 Prozent sehr stark, bei den Schülern lag sie bei 65 Prozent." Bei den Eltern zeigte sich: Je jünger die Schüler und je kleiner die Schule, desto eher bestehe eine Bereitschaft für Herbstferien, so Altersberger.

Kaufkraftabflüsse zu befürchten

Abgesehen von den pädagogischen Gründen gebe es Kaufkraftabflüsse, so Altersberger: "Den Herbsturlaub können sich nicht alle leisten, und wenn besteht die Tendenz in wärmere Gebiete zu fliegen.“

In Kärnten gehe man deshalb einen anderen Weg. Lehrer und Schulinfrastruktur sollen in den Ferien besser genutzt werden - für Sommerferiencamps zum Beispiel. Um die 100 Lehrer hätten bereits für jeweils zwei Wochen mitgemacht.