Nur geringe Chance auf Motorbootlizenz

Mehr als 6.500 Interessierte haben sich bis jetzt für eine Motorbootlizenz an einem von drei Kärntner Seen vormerken lassen. Die Chance, tatsächlich eine Lizenz zu bekommen, ist gering. Jährlich werden nur zwei bis fünf Lizenzen frei.

Am Montag ist das Onlinevormerksystem für die Bootslizenzen eröffnet worden. Damit will das Land dem privaten Handel einen Riegel vorschieben, mehr dazu in Bootslizenzen ab sofort für jedermann. Bis jetzt haben sich mehr als 6.500 Menschen vormerken lassen, 4.700 Interessenten gibt es alleine für eine Motorbootlizenz am Wörthersee.

20 bis 50 Jahre Wartezeit

Noch könne man nicht abschätzen, wie sich die Situation nach Einführung des Vormerksystems verändern wird, sagte Landesjurist Albert Kreiner. Trotz Vormerkung hätten aber nur einige wenige Interessierte die realistische Chance, eine Lizenz zu bekommen.

Ein Beispiel: Für den Wörthersee gibt es 333 Motorboot- und 500 Elektrobootlizenzen. Pro Jahr gibt es im Schnitt aber nicht mehr als zwei bis fünf Lizenzübertragungen. Wer sich also an hundertster Stelle in der Vormerkliste befindet, muss zwischen 20 und 50 Jahre auf eine Lizenz warten. Spätergereihte haben damit kaum eine Chance mehr.

Liste nicht einsehbar

Aus Datenschutzgründen sei es nicht erlaubt, die Liste öffentlich einsehbar zu machen, sagt Kreiner. Zudem würde das wieder einen Handel auslösen. Spätergereihte könnten wiederum jenen Geld bieten, die besser platziert sind, so der Jurist.

Gefragt sind Lizenzen auch an anderen Seen. Für den Ossiacher See haben sich rund 1.000 Interessenten vorgemerkt, für den Millstätter See gibt es 800 Anmeldungen.

Köfer: Zweifel an Transparenz

Landesrat Gerhard Köfer (Team Kärnten Stronach) äußerste am Mittwoch in einer Aussendung Zweifel an der transparenten Lizenzbewerbung. Es sei nicht einzusehen, warum der Robotertest (Captcha) erst nach einer Stunde aktiviert worden sei. In den ersten 60 Minuten der Onlineanmeldung seien Missbräuche aller Art möglich gewesen. Sogar Comicfiguren hätten sich beworben, hieß es.